La Coruña/Barcelona. Etliche Spieler von CF Fuenlabrada müssen nach positiven Corona-Test in Quarantäne. Nach dem Saisonfinale droht eine Prozessflut.
Shinji Kagawa zeigte ein engagiertes Match, und Real Saragossa erreichte das erhoffte Etappenziel. Durch einen Sieg am letzten Spieltag der spanischen zweiten Liga verbesserte sich der Verein des Ex-Dortmunders in der Tabelle auf Rang drei und sicherte sich damit die beste Ausgangsposition in den Play-offs um den letzten Aufstiegsplatz. Es gibt allerdings ein Problem: Keiner weiß, wann die Spiele stattfinden werden.
Parallel geriet am Montagabend nämlich das ganze Saisonfinale der Liga zur Farce, weil Profis des Tabellensechsten CF Fuenlabrada kurz vor Anpfiff der Partie beim Abstiegskandidaten Deportivo La Coruña positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Das Spiel wurde abgesagt, und kann frühestens in zehn Tagen nachgeholt werden. So lange müssen acht infizierte Spieler und Betreuer im obersten Stockwerk eines Hotels in La Coruña isoliert bleiben. Ligachef Javier Tebas räumte ein, er „sei sich nicht sicher“, ob die Partie jemals noch gespielt werde.
Worst Case für den Fußball
Es ist der Worst Case, der auch beim Re-Start der Bundesliga von vielen befürchtet wurde: Fußballer, die das Virus verbreiten. Fuenlabrada reiste nach La Coruña, obwohl bereits am Wochenende ein Spieler und drei Betreuer einen positiven Befund hatten.
Der Fall bedeutet zugleich eine Warnung: Sportveranstaltungen bleiben anfällig, auch wenn mancherorts schon über eine Rückkehr von Publikum diskutiert wird.
Liga verstößt gegen ihre eigene Richtlinie
In Spanien wartet auf Liga, Fußballverband und staatliche Sportaufsicht jetzt eine regelrechte Prozessflut. Etliche Vereine klagen über Wettbewerbsverzerrung durch die Entscheidung, die anderen Spiele durchzuführen. Tatsächlich verstieß die Liga gegen ihre eigene Richtlinie, wonach – wie auch in Deutschland üblich – an den letzten beiden Spieltagen alle noch relevanten Partien parallel gespielt werden müssen.
„Wir werden gemeinsame Sache machen, es geht um die Sauberkeit des Fußballs“, wetterte Deportivos Präsident Fernando Vidal, nachdem sein Traditionsklub kampflos abgestiegen war – die Konkurrenten hatten allesamt gewonnen. Vidal kündigte den Gang durch alles Instanzen an: „Es heißt immer ‚beste Liga der Welt‘ und dann so ein Pfusch. Der Spieltag muss wiederholt werden.“
Das finden auch Fuenlabradas Konkurrenten um Platz sechs, der zum Play-off-Halbfinale gegen Saragossa berechtigt. Sollte das Spiel in La Coruña nachgeholt werden, werden die abgestiegenen Gastgeber kaum derselbe schwere Gegner sein.