Lausanne.. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat wegen Verstößen gegen die Financial-Fair-Play-Regeln erstmals Sanktionen erhoben. Die Spielprämien für 23 Klubs, die allesamt in der laufenden Saison an Wettbewerben der UEFA teilnehmen, wurden einbehalten. Prominentestes Opfer ist Europa-League-Sieger Atletico Madrid.
Die UEFA hat aufgrund von Verstößen gegen die Financial-Fair-Play-Regeln erstmals Strafen verhängt. Bei insgesamt 23 Vereinen, die allesamt in der laufenden Saison an Wettbewerben der UEFA teilnehmen, wurden die Spielprämien einbehalten.
Zu den prominentesten Opfern unter den 23 Klubs zählen Europa-League-Sieger Atletico Madrid, der CF Malaga und Fenerbahce Istanbul. Deutsche Klubs sind nicht betroffen. Bei den Versäumnissen handelt es sich um überfällige Zahlungen an andere Vereine, an Mitarbeiter oder auch an Steuerbehörden und weitere Sozialversicherungs-Instititionen.
Die Klubs mussten bis zum 30. Juni 2012 Stellungnahmen zu den fehlenden Zahlungen abgeben. Die Untersuchungskammer der UEFA-Finanzkontrollkammer für Klubs (FKKK) hatte auf einer Sitzung im August die Versäumnisse festgestellt.
Regeln endlich ernst nehmen
"ECA-Mitglieder unterstützten das Financial Fair Play seit 2010 geschlossen. Trotzdem scheint es, als ob einige Klubs die Botschaft nicht verstanden haben. Es ist Zeit, die neuen Regeln ernst zu nehmen", sagte Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsboss des FC Bayern und Präsident der Klubvereinigung ECA.
Die FKKK unter Vorsitz des früheren belgischen Premierministers Jean-Luc Dehaene erwartet nun von den betroffenen Klubs bis zum 30. September einen ausführlichen Bericht über die ausstehenden Zahlungen. Die vorsorglichen Maßnahmen bleiben in Kraft, bis alle Verbindlichkeiten beglichen seien, hieß es vonseiten der UEFA.
Viele Klubs aus Osteuropa
Die UEFA hat sich mit dem Financial Fair Play zum Ziel gesetzt, dass die Vereine nicht mehr über ihre Verhältnisse leben dürfen. Die Bilanzen werden erstmals im Jahr 2013 geprüft. Zuletzt hatte UEFA-Präsident Michel Platini angekündigt, dass erste Verstoße schon früher geahndet würden.
Die weiteren betroffenen Klubs sind: FK Banja Luka, FK Sarajevo, FC Zeljeznicar (alle Bosnien-Herzegowina), ZSKA Sofia (Bulgarien), Hajduk Split, NK Osijek (beide Kroatien), Maccabi Netanya (Israel), FK Shkendija (Mazedonien), FC Floriana (Malta), FC Podgorica, FC Rudar Pjevlja (beide Montenegro), Ruch Chorzow (Polen), Sporting Lissabon (Portugal), Dinamo Bukarest, Rapid Bukarest, FC Vaslui (alle Rumänien), Rubin Kasan (Russland), Partizan Belgrad, FC Vojvodina Novi Sad (Serbien), Eskisehirspor (Türkei). (sid)