Iserlohn.. Bundestrainer Uwe Krupp bezeichnete Michael Wolf schon mehrfach als besten deutschen Spieler. Erstmals führte der 30-jährige Roosters-Torjäger die Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft als Kapitän.

Uwe Krupp, der Bundestrainer, bezeichnete ihn schon mehrfach als besten deutschen Spieler, zuletzt noch bei der Eishockey-WM in der Slowakei. Ein berechtigter Ritterschlag für Michael Wolf, Torjäger der Roosters, der DEL und Iserlohns fünfmaliger Sportler des Jahres.

Erstmals führte der 30-Jährige die Nationalmannschaft bei einer WM als Kapitän, gegen die Slowenien absolvierte er sein 100. Spiel. Wolf ist also eine absolut feste Größe in der DEB-Equipe. Nach dem Aus gegen Schweden wurde er als bester deutscher Spieler des Viertelfinales ausgezeichnet, eine Ehrung, die dem ehrgeizigen Stürmer nicht behagte. Lieber hätte er gewonnen.

„Es ist kaum ein Unterschied, ob man nur als Spieler oder als Kapitän aufläuft“, möchte Michael Wolf seine Kapitänsrolle nicht überinterpretiert wissen, gleichwohl sein Wort zählt, wenngleich er nicht zu den Lautsprechern der Szene gehört. „Durchweg positiv“, lautet die Antwort auf die Frage nach der WM-Bilanz. „Wir haben konstant gute Leistungen gebracht mit einem überragenden Start.“ Mit dem Highlight des 2:0-Erfolges über Russland, mit dem die Deutschen Geschichte schrieben. Denn erstmals überhaupt wurde bei einer WM gegen Russland gewonnen. Ein weiterer Höhepunkt: Der Erfolg gegen Gastgeber Slowakei.

Tritt auf die Euphoriebremse

„Die WM in Deutschland im vergangenen Jahr hat uns Selbstvertrauen gegeben“, nennt der Kapitän die Initialzündung für den Höhenflug, nachdem die Deutschen im Jahr vor der Heim-WM noch aus dem A-Pool abgestiegen waren und nur das Heimrecht ihnen die WM-Teilnahme ermöglicht hatte. Und deshalb hält Wolf auch nichts davon, dem Team grundsätzlich das Viertelfinale zuzutrauen. „Zunächst spielen wir immer erst gegen den Abstieg“, tritt er auf die Euphoriebremse.

Angesprochen auf die Gründe für die Erfolge sagt der Iserlohner Torjäger spontan: „Der Zusammenhalt ist einfach überragend. Außerdem spielen wir seit vielen Jahren so zusammen. Und natürlich trägt auch der Trainer dazu bei“, lobt Wolf Bundestrainer Uwe Krupp.

Um dessen Zukunft ist inzwischen eine intensive Diskussion entfacht. Für den künftigen Trainer des Roosters-Rivalen Kölner Haie sollte mit der WM eigentlich seine Bundestrainertätigkeit beendet sein. Doch das Vakuum wurde bislang nicht gefüllt. Bleibt er möglicherweise also doch, in Doppelfunktion als Vereins- und Verbandstrainer? „Ich kann dazu nichts sagen“, weiß Wolf auch nichts Näheres. Sicher, als Kapitän würde er dazu auch schon mal von offizieller Seite befragt. „Aber als Spieler haben wir mit der Entscheidung nichts zu tun. Doch eigentlich spricht nichts gegen Uwe“, macht der Kapitän deutlich, welche Lösung ihm sympathisch wäre.

Nun hat der Stürmer also seine wohlverdiente Pause. Die verbringt er zum größten Teil in Füssen. Sportlich wird er in der Deutschen Inlinehockey-Liga für Germering spielen und sich intensiv auf die neue Saison mit den Roosters vorbereiten. Sein großes Ziel: Zum zweiten Mal möchte er mit dem IEC in die Play-offs. Dass Mike York verpflichtet wurde, hat er aus der Ferne mitbekommen. „Als Mike in Iserlohn gespielt hat, war ich noch in der zweiten Liga für Essen aktiv. Da war ich noch nicht so auf die DEL konzentriert. Nun hoffe ich, dass es mit ihm wieder so gut wird.“