Nürnberg (SID) - Der 1. FC Nürnberg hat nach einem Wechselbad der Gefühle den besten Saisonstart in der Fußball-Bundesliga seit 44 Jahren verspielt, aber zumindest einen Punkt gerettet. Nach 19 Minuten hatte der Club bereits mit 2:0 in Führung gelegen, dann aber brachte er Mainz 05 durch haarsträubende Fehler selbst zurück ins Spiel. Nach dem zwischenzeitlichen 2:3 durch Andreas Ivanschitz (52.) rettete Tomas Pekhart (82.) Nürnberg wenigstens das 3:3 (2:2).
Der Club war vor 38.107 Zuschauern durch Markus Feulner in Führung gegangen (5.), eine Viertelstunde später traf Robert Mak, der wie Albert Bunjaku erstmals in dieser Saison in der Anfangsformation stand, auf Vorlage des ehemaligen Mainzers (19.). Danach allerdings leisteten sich die Gastgeber unerklärliche Konzentrationsmängel, die bis dahin schwachen Mainzer kamen durch Niko Bungert (32.) und den früheren Nürnberger Leihspieler Eric Maxim Choupo-Moting (45.) zum zunächst etwas überraschenden Ausgleich. Auch beim Treffer von Ivanschitz wirkte die Abwehr der Club desorganisiert. Pekharts Tor zum 3:3 bereitete Mak mustergültig vor.
Für Feulner war es in der guten Anfangsphase der Nürnberger der erste Treffer in der Bundesliga seit dem 19. Mai 2007 - damals hatte der Franke im Trikot von Mainz gegen Bayern München getroffen. Dem zweiten Treffer des Club vorausgegangen war ein Ballverlust von Jan Kirchhoff im Mittelfeld sowie ein energisches Eingreifen von Timothy Chandler, der auch die Flanke vor dem 1:0 geschlagen hatte. Die beiden Tore der Gäste fielen danach jeweils nach eher ungefährlich aussehenden, hohen und weiten Flanken nach ruhenden Bällen, bei denen die Nürnberger allerdings völlig falsch oder zu weit weg von ihren Gegenspieler standen.
Trotz der vielen Treffer war es eine Begegnung auf mäßigem Niveau. Die Tore für Nürnberg fielen nach Fahrlässigkeiten der Mainzer, die im Spiel nach vorne sowie in der Abwehrarbeit zunächst erstaunlich unkonzentriert wirkten. Danach aber ließen die Gastgeber ihrerseits durch Unachtsamkeiten, ungenaue Pässe und schlecht geführte Zweikämpfe die Rheinhessen zurück ins Spiel kommen.
Bei den Gegentreffern stand die bislang im Saisonverlauf so souveräne Nürnberger Abwehr um die Innenverteidiger Timm Klose und Philipp Wollscheid bisweilen neben sich. Und im Angriff fehlte mit zunehmender Mainzer Sicherheit in der Defensive wie schon oft in dieser Saison die Durchschlagskraft - erst in der 78. Minute spielten sie den ersten Eckball heraus.
Mit 13 Punkten nach acht Saisonspielen hatte der 1. FC Nürnberg zuletzt in der Saison 1967/68 dagestanden - damals galt noch die Zwei-Punkte-Regel, der Club lag mit 13:3 Zählern auf Platz eins und wurde am Ende zum neunten und bislang letzten Mal deutscher Meister. In der laufenden Saison allerdings hat der Club nun erst eines von vier Heimspielen gewonnen.
Bester Spieler bei Nürnberg war Feulner, bei den Gästen überzeugte Ivanschitz.