Kaiserslautern.. Die erste Elf der Nationalmannschaft steht. Für die Spieler von Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund bedeutet das: Geduld üben.
Es hat niemand gelacht, als der Bundestrainer im Vorfeld der Begegnung mit Kasachstan verkündet hat, dass es für ihn „eine Stammelf so gar nicht“ gebe. Es hat auch niemand gelacht, als der Aufstellungsbogen vor dem Anpfiff der EM-Qualifikationspartie ausgegeben wurde und die Stammneun mit Torhüter Manuel Neuer, Philipp Lahm, Per Mertesacker, Sami Khedira, Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski, Mesut Özil, Thomas Müller und Miroslav Klose von Joachim Löw ergänzt worden war durch: a) Holger Badstuber in der Innenverteidigung und b) Dennis Aogo auf dem Posten des linken Verteidigers.
Das war ja auch nicht lustig. Der Bundestrainer ist eben ein großer Konservativer, einer, bei dem erkannte Werte, auch personelle Werte, nicht vom Umsturz bedroht sind. Zumindest ein Dortmunder Borusse aus der Viererbande, die Löw vom aktuellen Tabellenführer in seinen Kader einberufen hatte, war jedoch in der ersten Formation erwartet worden. Mats Hummels, der Innenverteidiger, der in der laufenden Saison außerordentliche Qualität demonstriert. Dass an Per Mertesacker in der Defensivzentrale bei Löw kein Weg vorbei führt, gilt als gesicherte Erkenntnis. Doch Arne Friedrich, der WM-Heroe, war lange verletzt und befindet sich beim VfL Wolfsburg noch nicht wieder in Bestform. Und Holger Badstuber wird beim FC Bayern (wie der Rest der Verteidigungskette) derzeit als Gefahrenstuber ausgemacht.
Badstuber spielte. Hummels saß nicht einmal auf der Bank. Und die Frage, ob er auf der Suche nach Erstbesetzungen für die Zentrale sei, beantwortete der Bundestrainer eindeutig: „Davon bin ich weit entfernt.“ Sicher ist aber, dass Hummels Dienstag in Mönchengladbach gegen Australien seine Künste vorzeigen darf. Ob aber der Linke Marcel Schmelzer zum Einsatz kommen wird? Aogo ist noch lange nicht so erprobt wie Badstuber. Und er war anders als der Mann vom BVB bei der WM schon dabei.