Lima. In den „Eliminatorias“ in Südamerika zählt für die Bundesliga-Stars Claudio Pizarro, Jefferson Farfan und Juan Arango am Freitag nur ein Sieg, um den Traum von Brasilien 2014 am Leben zu halten.

Mit einem flammenden Appell an das peruanische Volk hat Claudio Pizarro das Endspiel-Klima vor dem WM-Qualifikationsduell mit Uruguay noch einmal richtig aufgeheizt. „Ich habe es satt, einen Traum zu hegen, um dann zu sagen, wir haben gut gespielt, wenn wir am Ende wieder mit leeren Händen dastehen“, klagte der Stürmer des Fußball-Bundesligisten Bayern München und Kapitän des Andenteams vor laufenden TV-Kameras.

Und weil Peru zuletzt 1982 in Spanien bei einer WM-Endrunde dabei war, nimmt der in seiner Heimat als „El Bombardero“ (Bomber) gefeierte Angreifer den Tabellensiebten der südamerikanischen WM-Qualifikation und die Fans in die Pflicht. „Es reicht nicht, „Arriba Peru“ zu rufen, wir müssen das Land auch wirklich vorwärts bringen“, mahnte Pizarro, der mit dem Schalker Jefferson Farfan und dem Ex-Bundesligaprofi Paolo Guerrero für Tore sorgen soll.

Erstes von vier Endspielen für Uruguay

Vier Spieltage vor Abschluss der Eliminatorias birgt die Partie in Lima die größte Brisanz. Denn der Verlierer dürfte kaum noch eine Chance auf eines der vier Direkttickets nach Brasilien haben. Laut Pizarro hat Peru (14 Punkte) einen „entscheidenden Breakball“.

Uruguays Kapitän Diego Lugano spricht vom „ersten von vier Endspielen“. Der amtierende Copa-America-Meister ist mit 16 Punkten zwar derzeit Fünfter und dürfte damit über die Hintertür Play-offs gegen einen Asienvertreter (Jordanien oder Usbekistan) sein Glück versuchen, liegt aber fünf Punkte hinter Chile (21) zurück, das am Freitag Venezuela, punktgleich mit Uruguay, empfängt.

Der spielfreie Spitzenreiter Argentinien (26) kann mit zehn Zählern Vorsprung auf Uruguay selbst das Aufeinandertreffen der direkten Verfolger Kolumbien (23) und Ecuador (21) gelassen sehen. Noch weniger Gefahr droht vom Kellerduell zwischen Paraguay (8) und Bolivien (10), deren Chancen auf eine WM-Teilnahme ohnehin nur noch theoretisch sind.

Im seit Tagen ausverkauften Nationalstadion von Lima muss Perus Nationaltrainer Sergio Markarian, gebürtiger Uruguayer, auf Eintracht Frankfurts Abwehr-Ass Carlos Zambrano wegen einer Sperre verzichten.

Gladbachs Juan Arango spricht von der „Partie unseres Lebens“

Sein Gegenüber, Oscar Tabarez, setzt gleich auf 19 Spieler, die bei der WM 2010 Deutschland im Spiel um Platz drei unterlegen waren. Die in die Jahre gekommene Mannschaft um Sturmstar Diego Forlan, bester Spieler in Südafrika, läuft in den folgenden Duellen mit den Top 3 (gegen Kolumbien, in Ecuador, gegen Argentinien) aber Gefahr, die WM im Nachbarland zu verpassen.

In Final-Stimmung ist auch der Mönchengladbacher Juan Arango, der vor dem Spiel in Chile von der „Partie unseres Lebens“ spricht. „Die WM ist zum Greifen nahe, es liegt in unserer Hand“, sagt Venezuelas Kapitän, der vor zwölf Jahren am ersten Auswärtssieg der „Vinotintos“ in einer WM-Qualifikation, einem 2:0 in Chile, mit einem Tor entscheidenden Anteil hatte.

Dagegen wäre Kolumbien bei einem Sieg gegen Ecuador (mit dem Mainzer Elkin Soto) das WM-Ticket selbst bei Erfolgen der Konkurrenz nur noch theoretisch zu nehmen. Die Cafeteros plagen jedoch Personalprobleme. Die Stamm-Innenverteidigung Mario Yepes/Cristian Zapata fällt wegen Sperren aus, der Einsatz von Sturmstar Radamel Falcao (rechter Fußknöchel verstaucht) ist fraglich. (sid)