Essen. Schalkes Ex-Manager Horst Heldt wirft dem Stuttgarter Ex-Trainer Alexander Zorniger völliges Versagen und Egoismus vor. Ein Kommentar.

Horst Heldt hat es in den vergangenen Monaten wahrlich nicht leicht gehabt. Stück für Stück ist das frühere Vorstandsmitglied des FC Schalke 04 für Jedermann öffentlich sichtbar entmachtet worden. In diesem Sommer wurde dann endlich der zum Nachfolger gekürt, dessen Name schon seit geraumer Zeit durch die königsblaue Welt geisterte: Christian Heidel.

Heldts Aussagen über Alexander Zorniger sind schlechter Stil

Und Horst Heldt? Der ertrug dieses bisweilen unschöne Schauspiel mit einer erstaunlichen Gelassenheit. Kein Wort des Zorns kam ihm über die Lippen, seine Enttäuschung, nicht weiter für diesen traditionsreichen Fußballklub arbeiten zu dürfen, gab er zwar preis, aber vorsichtig in der Formulierung und milde in den Worten. Diese erhabene Haltung nötigte Respekt ab.

Die aktuellen Aussagen über seinen Kollegen Alexander Zorniger sind daher umso unverständlicher. Er wirft dem in der vergangenen Saison beim VfB Stuttgart gescheiterten Trainer völliges Versagen und Egoismus vor. Worte, die nicht unter die Rubrik konstruktive Kritik fallen. Worte, die jeden, an den sie gerichtet sind, schmerzen würden. Das ist – unabhängig vom Wahrheitsgehalt – schlechter Stil von einem, von dem man in den vergangenen Monaten mehr Größe gewohnt war.

Der Manager beschädigt damit ohne Not seinen guten Leumund und dürfte froh sein, dass seine Arbeit mit anderen Worten begutachtet wird: jüngst auch nicht immer sehr wohlwollend, aber immer noch mit einem Rest des Respekts.