Gefühlte zwanzig Meldungen pro Tag liefern die Nachrichten-Agenturen in diesen Wochen zum Thema Wettbetrug. Im Fußball-Wettskandal gibt es immer neu Enthüllungen, aber nach wie vor keine Beweise.

Gefühlte zwanzig Meldungen pro Tag liefern die Nachrichten-Agenturen in diesen Wochen zum Thema Wettbetrug. Der Eingangssatz ist dabei fast immer gleichlautend: „Der Skandal weitet sich aus.” Was sich jedoch vor allem ausweitet, sind Gerüchte und Spekulationen. Was weiterhin fehlt, sind belastbare Fakten.

Nach wie vor keine Beweise

Und solange sich das nicht ändert, ist eben alles, was zu diesem explosiven Thema auf dem Markt kommt, mit Vorsicht zu genießen. Egal ob es sich dabei um die angeblich misslungene Manipulation eines WM-Qualifikationsspiels, um Bestechungsversuche von Köchen und Mannschaftsärzten oder um die Verstrickungen von Spielern und Schiedsrichtern in der Affäre handelt. Handfester ist da schon der Einbruch in das Büro des Verler Vereinspräsidenten Peter Mankartz. Aber auch über dessen Hintergründe lässt sich nur spekulieren.

In Italien, das schon vor der WM 2006 von einem riesigen Manipulations-Skandal erschüttert worden war, hat unterdessen im süditalienischen Potenza der mit Wettbetrugs-Ermittlungen befasste Staatsanwalt Giovanni Colangelo gesagt: .„Wir stehen vor einem Fußball-Erdbeben.”

Nur: Echte Erdbeben lassen sich anhand der Richter-Skala exakt bemessen. Im Fußball werden wir dagegen derzeit auch das Gefühl nicht los, dass die Erschütterungen gewaltig sind. Aber über ihr Ausmaß ist immer noch nichts verlässlich zu sagen.