Rom. Nicht nur die Sportgerichtsbarkeit und die Justiz beschäftigen sich mit dem italienischen Wettskandal, auch die Politik mischt sich ein: Ministerpräsident Monti hat sich nun für eine Aussetzung der Meisterschaft ausgesprochen.


Italiens Ministerpräsident Mario Monti hat sich im Zuge des
Wett- und Manipulationsskandals für eine Pause der italienischen
Fußball-Meisterschaft ausgesprochen. "Man muss sich fragen, ob eine zwei- bis
dreijährige Aussetzung nicht vorteilhaft wäre", sagte Monti bei einem Treffen
mit seinem polnischen Amtskollegen Donald Tusk am Dienstag in Rom. Das sei kein
offizieller Vorschlag der Regierung, aber eine Frage, die sich zwangsläufig
stellen würde. Die Situation im italienischen Fußball bezeichnete Monti als
"schauderhaft". Es sei traurig, dass im Sport Illegalität und unloyales
Verhalten dominierten.

Tusk betonte unterdessen, dass bei der EURO 2012
in Polen keine Gefahr rassistischer Zwischenfälle bestehe. Er bedauere eine von
der BBC gesendete Reportage, die seiner Ansicht nach die polnischen Fans als
ausländerfeindlich darstelle. "Ausländerfeindlichkeit gehört nicht zu unserer
Tradition", meinte Tusk.