Köln (SID) - Nach den Traumquoten für die Frauenfußball-WM bei ARD und ZDF strebt DFB-Präsident Theo Zwanziger eine höhere TV-Präsenz der Frauen-Bundesliga an. "Dort sind Bilder im Fernsehen eher selten. Diese Spielklasse in Sachen Zuschauer- und Medieninteresse irgendwann in die Nähe der 3. Liga zu führen, ist die große Herausforderung", sagte Zwanziger in der Rheinischen Post.
Noch weitaus zuversichtlicher als der DFB-Präsident sieht die zweimalige Weltmeisterin Renate Lingor die Fernseh-Zukunft des Frauenfußballs: "Ich denke, es dauert nicht mehr lange, bis wir Bundesligaspiele live bei ARD und ZDF sehen können", sagte die 35-Jährige im Interview mit der Welt am Sonntag, "das Champions-League-Finale lief sogar zur Primetime im ZDF."
ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz hatte zuletzt erklärt, der Sender plane trotz guter WM-Quoten keine intensivere Berichterstattung über die Bundesliga: "Wir sind nicht die Anschieber für eine größere Akzeptanz des Frauenfußballs. Das muss die Bundesliga von sich aus schaffen." Das ZDF werde "sicher nicht regelmäßig" berichten.
Lingor hält es indes nicht für möglich, dass die Bundesliga-Klubs aus eigener Kraft kurzfristig den Sprung ins Rampenlicht schaffen: "Es wäre fatal, wenn wir jetzt den Klubs in einem oder zwei Jahren das Profitum überstülpen würden, weil im Frauenfußball die Strukturen dafür überhaupt nicht vorhanden sind. Selbst der 1.FFC Frankfurt, der einer der professionellsten Klubs in Deutschland ist, hat keine Flutlichtmasten in seinem Stadion. Das sind Dinge, die sich in den nächsten Jahren entwickeln werden. Bis es so weit ist, werden aber sicherlich noch fünf Jahre vergehen. Eher zehn."