Santo Andre. Der BVB-Spieler Kevin Großkreutz machte in den vergangenen Wochen eher negative Schlagzeilen. Er soll einen Passanten mit einem Döner beworfen haben und nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale hat er in eine Hotel-Lobby uriniert. Nun will er sich auf die sportlichen Aufgaben bei der WM konzentrieren.

Kevin Großkreutz hat sicherlich keine einfacheren Wochen hinter sich. Zu dem sportlich enttäuschend verlaufenden DFB-Pokalfinale kamen Skandale wie die Pinkelaffäre und der angebliche Dönerwurf hinzu. Inzwischen ist der Dortmunder aber mit dem DFB-Team in Brasilien und bereitet sich dort auf die Weltmeisterschaft vor.

Die Witze über seine Fehltritte kann er inzwischen nicht mehr hören. "Ganz ehrlich - ich finde das nicht sonderlich lustig. Es gibt hier auch keine Hotellobby, das wäre bestimmt als Nächstes gekommen", sagte er in einem vom DFB gesteuerten Interview auf dfb.de. Inzwischen tun ihm die Entgleisungen auch leid, will aber nur noch über Fußball reden: "Ich habe einige Menschen enttäuscht, auch meine Familie und mich. Aber mehr, als um Entschuldigung bitten, kann ich nicht machen. Und das habe ich getan. Ich würde lieber über Sport reden. Über Fußball. Über die WM."

Großkreutz, der Allrounder

Bei dieser will sich Großkreutz, der drei Jahre kein Spiel mehr für das DFB-Team gemacht hatte und etwas überraschend wenige Monate vor der WM wieder ins Team rückte, vor allem "der Mannschaft helfen". Dabei macht er aber auch keine Hehl daraus, dass er sich Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz macht. Wo er dann spielt, interessiert den Allrounder relativ wenig. "Nach dieser Saison kann ich für mich keine feste Position ausmachen, ich habe wirklich fast alles gespielt. Von rechter Verteidiger über linker Verteidiger über Positionen in der Offensive, ich habe ja auch als Linksaußen gespielt. Ich habe auch keine Lieblingsposition, meine Lieblingsposition ist auf dem Platz", gibt sich Großkreutz bescheiden.

Heimatgefühle in Brasilien

Bei der Nationalmannschaft fühlt er sich auf jeden Fall sehr wohl. "Wir haben bei der Nationalmannschaft wahnsinnig viel Spaß, der Teamgeist ist super. Das erinnert mich sehr an Dortmund", erklärte Großkreutz.

Wenn über die WM in Brasilien gesprochen wird, werden häufig die Temperaturen in einem Atemzug mitgenannt. Für den Dortmunder stellt dies kein Problem dar: "Es ist schon anders als in Deutschland. Mittags, wenn die Sonne rauskommt, ist es heftig. Aber ich glaube, dass wir uns darauf gut vorbereitet haben. Die Temperaturen und das Klima werden kein Problem für uns sein. Wir sind fit, wir können das ab."