Mit einer rekordverdächtigen Krisensitzung hat Bundesligist Werder Bremen am Montag auf das 0:3-Debakel am vergangenen Wochenende beim 1. FC Köln reagiert. Statt der für 10.00 Uhr angesetzten Trainingseinheit zogen sich Mannschaft und Verantwortliche am Vormittag über drei Stunden zurück und diskutierten die prekäre sportliche Situation. Eine Entlassung von Trainer Thomas Schaaf ist jedoch wohl weiterhin kein Thema.
"Wir entlassen keinen Trainer, um dadurch vielleicht für ein, zwei Wochen einen psychologischen Aspekt zu haben. Diesen Fehler haben andere Vereine schon gemacht. Wir werden ihn nicht machen", sagte Sportdirektor Klaus Allofs Bremer Medienvertretern. Nach Ansicht des Managers habe Schaaf weiterhin "den absoluten Willen", die Trendwende zu schaffen. Daher gebe es "keinen besseren Trainer" für den Klub.
Schaaf-Rücktritt wohl kein Thema
Von einem Rücktritt des zunehmend zermürbt wirkenden Coaches geht Allofs ebenfalls nicht aus. "Wenn diese Signale kommen, werden wir uns in letzter Konsequenz damit beschäftigen", sagte der 54-Jährige zwar, betonte aber am Sonntag gleichzeitig, dass es dafür keine Anzeichen gebe. "Und ich erwarte sie auch nicht", meinte Allofs: "Das Problem ist nicht der Trainer. Das Problem ist die Mannschaft."
Dass das Team noch bis zum Ende der Wechselfrist am 31. Januar verstärkt wird, scheint für Allofs keine Option. "Wir tun neuen Spielern im Moment vermutlich auch keinen Gefallen damit, sie in diese Mannschaft zu stecken. Der Schlüssel zum Erfolg sind die Spieler, die da sind", sagte der Sportdirektor: "Und die müssen begreifen, dass es nur noch über den Kampf geht. Für guten Fußball sind wir im Moment ohnehin nicht reif genug."
Werder belegt in der Tabelle den enttäuschenden 14. Platz und hat nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) empfangen die Hanseaten den deutschen Rekordmeister Bayern München.