Kaiserslautern. Ein 3:3 im Testspiel gegen Paraguay - das hatte sich das DFB-Team rund um Bundestrainer Joachim Löw anders vorgestellt. Das Selbstbewusstsein vor dem Spiel hatte schon etwas Beängstigendes. Ein Kommentar.

Das Selbstbewusstsein, mit dem die Führung der Nationalmannschaft im Vorfeld der Testpartie gegen Paraguay unterwegs war, hatte schon etwas Beängstigendes. Aber natürlich hat niemand gerufen: Leute, das Fell des Bären soll doch nie verteilt werden, bevor der Bär erlegt ist! Leute, qualifiziert euch doch erst einmal für die Weltmeisterschaft, bevor ihr davon redet, welche Schwierigkeiten ihr in Brasilien auf dem Weg zum Cup aus dem Weg zu räumen hättet!

Test soll für das Pflichtprogramm präparieren

Gerufen hat es niemand, weil der Bär sich niedergestreckt auf dem Boden wälzt, weil das Ensemble von Bundestrainer Joachim Löw in der Qualifikation für die WM prachtvoll positioniert ist. Daran hat dieses 3:3 beim Test gegen die Südamerikaner der 1-B-Güteklasse auch nichts verändert. Es hat nur für Irritationen gesorgt, für Kopfschütteln, sogar für Unmutsäußerungen des auf ein Fußballfest eingestimmten Lauterer Publikums. 0:1, 0:2, 2:3 zurückgelegen. Aus dem Kabinenschlaf nie wirklich erwacht, Fehler produziert wie in Trance…

Wäre dies der hoch geschätzten, wäre dies der mit individueller Klasse so mächtig wie selten zuvor in der Geschichte aufgepumpten Mannschaft gegen einen Kontrahenten aus dem Schwergewicht passiert: was dann? Das ist die bange Frage, die auf dem Betze aufgeschüttet wurde. Und sie ist einfach zu beantworten: Wahrscheinlich hätte sie die Partie sang- und klanglos verloren. Andererseits, gegen alle Ängste: Das Selbstbewusstsein, es wurde im Pflichtprogramm aufgebaut. Und ein Test wie der vom Mittwochabend hat vor allem einen Sinn: sich für dieses Pflichtprogramm zu präparieren.