Essen. Die Erfolge in der Champions League nehmen den größten Druck von Schalke - auch in finanzieller Hinsicht. Aber für die Zukunft ist dennoch Skepsis angebracht. Ein Kommentar.

Also sprach Felix Magath: „Der Klub steht besser da als im Vorjahr.“ Weil nicht nur die königsblauen Fans sich noch gut erinnern können, dass Schalke 04 vor zwölf Monaten mit Leverkusen und Bayern München um die Herbstmeisterschaft stritt, ist klar: Der Trainer, Manager und Vorstandssprecher meint trotz des jeden Respekt verdienenden Einzugs ins Achtelfinale der Champions League weniger die sportliche denn die finanzielle Lage.

Nur: Wie man mit Magaths Einschätzung umgeht, bleibt reine Glaubenssache. Denn das Geschäftsgebaren des Unternehmens Schalke mit seinen mehr als ein Dutzend Tochtergesellschaften ist etwa so transparent wie das der Fifa. Im Klartext: Durchblick für Außenstehende unmöglich. Um im Bild zu bleiben: Allein auf die – exakt zu beziffernden – Millioneneinnahmen aus der Geldgrube Champions League zu schauen, wäre kurzsichtig. Solange die wahre Höhe der Kosten für das Spielerpersonal und Magaths persönlichen Mitarbeiterstab im Dunkeln liegen.

Welchen finanziellen Drahtseilakt der mit weit über 200 Millionen Euro verschuldete Klub zu bewältigen hat, verdeutlicht eine Aussage des Ex-Präsidenten und Finanzexperten Josef Schnusenberg, der während seiner Amtszeit mit Blick auf die Konsolidierung des Klubs vielsagend bemerkte: „Ein Jahr ohne Champions League kann man immer überbrücken ...“

Woraus sich ableiten lässt: Zwei Jahre wohl kaum. Was deutlich macht, wie hoch die Fallhöhe für den Klub ist, wenn im Alltagsgeschäft Bundesliga nicht ständig die Voraussetzung geschaffen wird, ans große Geld zu kommen. Die rechte Freude auf die nächste Europacup-Runde mag denn auch auf Schalke erst dann aufkommen, wenn die Mannschaft endlich beweist, dass sie auch in der Liga eine Perspektive hat. Nach den beiden letzen Vorrundenspielen werden wir mehr wissen.