Frankfurt/Main. Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius versprechen nach einer Aussprache erneut Versuch zur Zusammenarbeit beim DFB.
Die Beteiligten bemühten sich nicht einmal groß, den Eindruck von Einheitlichkeit zu erwecken. Nach einer stundenlangen Präsidiumssitzung des Deutschen Fußball-Bunds am Freitag veröffentlichten Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius eine gemeinsame Erklärung: Nach intensiver und konstruktiver Aussprache im Präsidium werde man „unverzüglich letztmalig einen gemeinsamen Versuch unternehmen, Regeln und Rollen für eine künftige gemeinsame professionelle Zusammenarbeit zu diskutieren und festzulegen“. Das werde von allen Präsidiumsmitgliedern unterstützt.
Burgfrieden auf tönernen Füßen
Es ist ein Burgfrieden auf tönernen Füßen, denn das Verhältnis zwischen dem Präsidenten und dem Generalsekretär ist vollkommen zerrüttet – das ist seit Oktober offensichtlich. Schon damals erklärte das Duo, seine Differenzen aufarbeiten zu wollen. Gelungen ist das nicht, im Gegenteil. Immer wieder wurden von interessierter Seite Merkwürdigkeiten aus dem Verbandsleben gestreut, die einen der Kontrahenten in ein schlechtes Licht rücken sollten.
In den vergangenen Tagen traf es vor allem Curtius: Die Deutsche Fußball-Liga hatte den 44-Jährigen aus allen Gremien ausgesperrt, weil sie ihn verdächtigt, Interna nach außen zu tragen. Der Spiegel berichtete außerdem, der Generalsekretär lasse seinen Wikipedia-Eintrag von einem Beratungsunternehmen pflegen – für 20.000 Euro aus der DFB-Kasse. Curtius widersprach diesen und anderen Vorwürfen.
Viele Amateurvertreter im Präsidium stehen zu Curtius
Und der Generalsekretär hat eine große Hausmacht beim DFB, viele Amateurvertreter im Präsidium stehen zu ihm – auch gewichtige wie Vizepräsident Rainer Koch oder Schatzmeister Stephan Osnabrügge. Keller kann auf die Unterstützung des Profilagers zählen, doch das reicht bislang nicht, um Curtius aus dem Amt zu drängen. So kam es zum Burgfrieden, der aber ein klares Ablaufdatum hat: In zwei Wochen ist die nächste Präsidiumssitzung.