Bratislava. Die deutschen Handballer kommen bei der EM nicht zur Ruhe. Vor dem Spiel gegen Schweden gibt es zwei weitere Corona-Fälle. Personal wird knapp.

Die deutschen Handballer haben zwei weitere Corona-Fälle zu beklagen. Betroffen sind Sebastian Firnhaber und Christoph Steinert, deren PCR-Tests von Freitagabend positiv ausfielen. Wie der Deutsche Handballbund (DHB) am Samstag mitteilte, weisen die CT-Werte „auf eine geringe Infektiosität hin“. Steinert und Firnhaber sind die Fälle 12 und 13 im deutschen Team, beide Spieler haben sich im EM-Quartier in Bratislava auf ihren Zimmern in vollständige Isolation begeben.

Steinert war bereits am Mittwoch positiv auf das Coronavirus getestet worden, durfte nach zwei negativen Befunden allerdings am Donnerstag gegen Spanien (23:29) kurzfristig mitspielen. Auch am Freitag gegen Norwegen (23:28) stand der Linkshänder auf dem Feld. Kreisläufer Firnhaber war wegen der vielen Coronafälle nachnominiert worden, hat bei der EM aber noch kein Spiel bestritten.

Deutsche Handballe mit geringer Halbfinal-Chance

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Bundestrainer Alfred Gislason will das Duell gegen Vizeweltmeister Schweden am Sonntag (18 Uhr/ARD) natürlich gewinnen, er weiß um die kleine Restchance auf das Halbfinale. Doch der Isländer trat nach den jüngsten Niederlagen vor allem als Realist und Stratege auf. Die Schwergewichte der Handball-Welt sind momentan einfach eine Nummer zu groß für das völlig neu formierte und von etlichen coronabedingten Ausfällen gebeutelte DHB-Team.

Für die verbleibenden jungen, teils unerfahrenen Spieler, die bei ihren EM-Auftritten phasenweise begeisterten, betrachtet Gislason die Kracherspiele in Bratislava auch als Teil eines Lernturniers. „Ich habe richtig Spaß an der Sache, ich bin sehr stolz auf die Jungs“, schwärmte der DHB-Coach. Und eben dieser Spaß, das betonte Kapitän Johannes Golla am Samstag, werde „der Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft sein, dass jeder hier gerne herkommt“.

Wenn der Traum vom Halbfinale weiter leben soll, benötigt das deutsche Team in den verbleibenden Partien gegen Schweden und Russland am Dienstag (18.00 Uhr/ZDF) aber mehr als nur diese in der Slowakei deutlich spürbare neue Lust auf die Nationalmannschaft. Deutschland braucht dringend zwei Siege - und selbst dann hängt das Weiterkommen von Schützenhilfe ab. (fs/dpa/sid)