Werder Bremen ersetzt Florian Kohfeldt für das letzte Saisonspiel durch den erfahrenen Thomas Schaaf. Die Bestätigung eines Trends. Ein Kommentar

Beim VfL Bochum, so viel ist sicher, wird Thomas Reis auch am Pfingstsonntag auf der Bank sitzen, wenn sich dem Zweitliga-Spitzenreiter nach dem vergebenen ersten Matchball erneut die Chance eröffnet, unter Umgehung der Relegation direkt in die Bundesliga aufzusteigen. Die Bochumer verfallen nach dem 1:1 in Nürnberg nicht in Panik.

Bei Werder Bremen hingegen ist die Angst vor dem Abstieg so groß geworden, dass Trainer Florian Kohfeldt vor dem letzten Spieltag entlassen wurde. Für diese eine Partie gegen Mönchengladbach wurde Routinier Thomas Schaaf reaktiviert. Vermutlich erwartet man von ihm, dass er zaubern kann.

Erinnerung an die Zirkusnummer von Fortuna Köln

Unweigerlich kehrt da die Erinnerung zurück an Jean Löring, den damaligen Patron von Fortuna Köln, der 1999 Trainer Toni Schumacher in der Halbzeit des Zweitligaspiels gegen Mannheim beim Stand von 0:2 feuerte („Hau ab in die Eifel, du machst meinen Verein kaputt!“). Ebenso legendär Lörings Rechtfertigung: „Ich als Verein musste ja reagieren.“

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Es dürfte schwierig werden, diese Zirkusnummer zu übertreffen. Aber einige Vereine haben sich zuletzt schon große Mühen gegeben. Platz eins im Kopfschüttel-Wettbewerb gebührt natürlich weiter dem Absteiger Schalke 04, über dessen aktuellen Trainer Dimitrios Grammozis nach seinem zweiten Sieg am Samstag gescherzt wurde, er habe jetzt doppelt so viele Spiele gewonnen wie seine vier Vorgänger in dieser Saison zusammen.

Borussia Dortmund hat sein Saisonziel mit Edin Terzic erreicht

Interessant ist der Trend, dass in der Not gerade wieder die Erfahrenen gebeten werden, auf dem Trainerkarussell Platz zu nehmen. Bremen setzt auf Thomas Schaaf, Köln hofft noch auf die Rettung durch Friedhelm Funkel, in Hamburg ist der Aufstiegsplan mit Horst Hrubesch missglückt.

Immerhin kann Borussia Dortmund nun sagen, dass alles gutgegangen ist. Edin Terzic hat den BVB doch noch in die Champions League geführt. Wie wird Marco Rose in Dortmund klarkommen? Wie Adi Hütter in Gladbach? Und wie Julian Nagelsmann bei den Bayern? Nicht, dass die demnächst noch mal bei Jupp Heynckes anfragen müssen...