Essen. Schalke und Duisburg starten in einer Woche, die Bundesliga beginnt Mitte August. Was sich zeigt: Die erlaubte Kapazität reicht oft nicht aus.

„Stolz“ war Ilja Kaenzig am Mittwoch. 14.000 verkaufte Dauerkarten konnte der Sprecher der Geschäftsführung des VfL Bochum melden – ein Vereinsrekord. Die alte Bestmarke stammte noch aus der Saison 1997/98, als der VfL im Uefa-Cup spielte. 24 Jahre ist das inzwischen her. Es herrscht Erstliga-Euphorie in Bochum. Allerdings: Bis auf Weiteres werden gar nicht alle Dauerkarteninhaber gleichzeitig ins Stadion dürfen.

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Die aktuelle Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen erlaubt bei Großveranstaltungen wie Fußballspiele mit entsprechendem Hygienekonzept eine Stadionauslastung von bis zu 50 Prozent und maximal 25.000 Zuschauer. Vorausgesetzt, die Besucher sind vollständig geimpft, vom Coronavirus genesen oder können einen tagesaktuellen Negativtest nachweisen. Das Bochumer Stadion mit seinen rund 27.000 Plätzen wird allerdings nicht zur Hälfte gefüllt werden dürfen. Wegen der zahlreichen Stehplätze, die allesamt bestuhlt werden müssen und der schwierigen Zuwegung im Stadion und dessen Umfeld werden nach Informationen dieser Zeitung wohl nur 9.000 bis 11.000 Zuschauer zugelassen. Derzeit befindet man sich noch „in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt, der DFL und der Stadt“, erklärt der VfL.  Die Dauerkarteninhaber und Mitglieder werden wohl ein Vorkaufsrecht auf die Tickets haben.

Schalke plant mit 19.770 Fans

Beim FC Schalke 04 ist nicht mehr so viel Zeit, die Dinge zu klären –  die Gelsenkirchener starten schon am 23. Juli mit dem Heimspiel gegen den Hamburger SV in die Zweitligasaison. Gespielt werden soll vor 19.770 Fans. Mehr dürfen aufgrund des Hygienekonzeptes vorerst nicht ins Stadion, das regulär Platz für 62.271 Besucher bietet. Die erlaubte Auslastung von 25.000 Zuschauern kann nicht ausgeschöpft werden, weil auch in den Gängen und Verkaufsflächen der Arena stets eine bestimmte Fläche pro Besucher eingeplant werden muss, um Mindestabstände zu gewährleisten.

Das größte Ticket-Kontingent ist für Fans vorgesehen, die sowohl Vereinsmitglied als auch Dauerkarteninhaber sind. Ebenso gibt es zwei einzelne Töpfe für Dauerkarteninhaber ohne Vereinsmitgliedschaft und für Mitglieder. Einige Tickets sollen auch an Nicht-Mitglieder und Fan-Clubs gehen. Da die Nachfrage nach Tickets für den Zweitliga-Auftakt das Kontingent deutlich überstiegen hat, werden die Eintrittskarten verlost.

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Auch bei Borussia Dortmund weiß man bereits, dass die Nachfrage das Angebot massiv übersteigen wird – viel mehr aber auch nicht. „Wir bereiten uns auf alle Eventualitäten vor“, hört man geradezu gebetsmühlenartig, wenn man beim BVB nachfragt. Aktuell wären 25.000 Zuschauer möglich, aber bis zum Saisonstart Mitte August kann sich ja noch einiges ändern.

BVB will bald Klarheit schaffen

In der zweiten Julihälfte will der Klub sein Konzept bei der Stadt einreichen und die Einzelheiten abklären. Sicher ist: Die Dauerkarten bleiben für die bisherigen Inhaber reserviert, werden aber „erst aktiviert, wenn das Stadion wieder mit Volllast gefahren werden kann“, erklärt Marketing-Geschäftsführer Carsten Cramer. „Bis dahin hat der Dauerkarteninhaber ein bevorzugtes Kaufrecht auf Tageskarten.“

Borussia Mönchengladbach hat 30.000 Dauerkarten verkauft, die aber erst ab der Rückrunde gelten. Bis dahin haben die Dauerkarten-Inhaber ein Vorkaufsrecht auf die 23.000 Tageskarten, die zunächst verkauft werden sollen. 

Beim Drittligisten MSV Duisburg hantiert man mit ganz anderen Zahlen: 3992 Dauerkarten wurden verkauft, 10.000 Zuschauer sind zum Auftakt in gut einer Woche zugelassen – deutlich weniger als die Hälfte der Gesamtkapazität von 31.514. Aber auch hier ist die Stadt vorsichtig, damit die Hygieneauflagen eingehalten werden können. Beim MSV hofft man, dass die Zahl schon bald steigen kann – im Lizenzantrag hat man mit einem Zuschauerschnitt von 15.000 kalkuliert.