Dubai. Magnus Carlsen hat seinen Titel bei der Schach-WM verteidigt. Der Norweger gewann die Partie am Freitag gegen Jan Nepomnjaschtschi.
Nach 49 Zügen und einer Spielzeit von knapp dreieinhalb Stunden reichte Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi dem Weltmeister Magnus Carlsen als Zeichen der Aufgabe die Hand. Der Russe sah zwar erschöpft aus, doch wirkte er auch ein wenig erleichtert, dass er es hinter sich hatte. Mit dem Sieg in der elften Partie schaffte Carlsen beim Stand von 7,5:3,5 in dem eigentlich auf 14 Partien angesetzten WM-Match vorzeitig den Gesamtsieg. Für Carlsen ist es bereits die vierte Titelverteidigung. Nach der Aufgabe ging Nepomnjaschtschi nicht etwa sofort enttäuscht vom Podium in Dubai, sondern sprach noch über eine Minute mit dem alten und neuen Weltmeister.
Siegprämie von 1,2 Millionen Euro
„Am Anfang des WM-Kampfs war ich so nervös wie 2013 bei meinem ersten Titelgewinn gegen Viswanathan Anand, aber ich habe dann sehr gut ins Match gefunden“, sagte Magnus Carlsen nach seinem Triumph in der Pressekonferenz. „Nepo hat nicht sein bestes Schach zeigen können. Das passiert manchmal in diesem Sport.“
So leicht hatte sich der Norweger diesen WM-Erfolg sicherlich nicht vorgestellt. Der 31-jährige Nepomnjaschtschi hat sich nach den fünf Remis in den ersten fünf Partien von seiner Niederlage in der sechsten, die mit 136 Zügen als bisher längste in die WM-Historie eingegangen ist, nicht mehr erholt. Durch unerklärliche Fehler, die zu weiteren Niederlagen in der achten und neunten Partie führten, hatte er sich selbst um die Chancen auf den WM-Titel gebracht. Und auch in der Partie am Freitag patzte er nach einer Italienischen Eröffnung im 23. Zug. Auch wenn Carlsen danach einen noch schnelleren Sieg verpasste, hatte der Herausforderer im letzten Gefecht dieser Schach-WM keine Chance gegen den 31-jährigen Weltmeister.
„Magnus Carlsen hat dieses Match klar und verdient gewonnen. Er ist nicht nur schachlich Extraklasse, er ist auch sportlich topfit und kann über einen so langen Kampf die Konzentration auf höchstem Niveau halten“, sagt der Essener Großmeister Sebastian Siebrecht. „Nepomnjaschtschi ist schon bei einigen Turnieren nach sehr gutem Beginn nach einer Niederlage eingebrochen. Diese Schwäche hat er auch bei der WM gezeigt.“
Immerhin kassierte Nepomnjaschtschi als Verlierer noch stolze 800.000 Euro, während Sieger Carlsen um 1,2 Millionen Euro reicher ist.