Frankfurt. Deutschlands Nationalspieler sind derzeit auch für kleine Klubs aktiv. Diese haben vor allem einen Vorteil: mehr Ruhe.

Vor Begegnungen im eigenen Land lässt der Deutsche Fußball-Bund gerne Profis etwas sagen, für die diese 90 Minuten spezieller sind, weil sie am Ort des Geschehens für den jeweiligen Verein spielen. Deutschland trifft am Samstag in Sinsheim auf Israel (20.45 Uhr/ZDF). Dort, wo sonst die TSG Hoffenheim um Punkte kämpft. Und so durfte diesmal David Raum erzählen, dass die Partie in diesem Stadion etwas Besonderes für ihn sei.

Beachtliche Entwicklung bei David Raum

Vermutlich wird der Linksverteidiger sogar beginnen dürfen. Der 23-Jährige hat in den vergangenen Monaten eine beachtliche Entwicklung beim Bundesliga-Sechsten vollzogen, seine Flanken gelten als herausragend. Und es ist wohl kein Zufall, dass ihm diese Steigerung bei Hoffenheim gelungen ist.

Abkehr von der Blockbildung

Der Austragungsort verrät einmal, dass der DFB verstanden hat, dass es sich nicht lohnt, Testspiele in große Arenen zu verfrachten, die kaum gefüllt werden. In Sinsheim bleibt kein Platz leer, 25.600 Zuschauer werden das erste Länderspiel im WM-Jahr 2022 verfolgen. Zum anderen zeigt sich, dass der Verband Nationalspieler im Kader findet, die in diesen kleineren Stadien regelmäßig auf dem Rasen stehen. Früher hingegen herrschte bei der Nationalmannschaft meist Blockbildung. Der FC Bayern stellte einen großen Teil des Aufgebots, hinzu kam wechselweise eine Auswahl von Borussia Dortmund oder Bayer Leverkusen, ergänzt um einige international spielende Profis.

Großes Entwicklungspotenzial

Diesmal aber sind Christian Günter (29) und Nico Schlotterbeck (22) vom SC Freiburg dabei, Anton Stach (23) von Mainz 05 und eben David Raum (23) von der TSG Hoffenheim. Deren Vereine der DFB mittlerweile aufgrund der Arbeit mit Talenten schätzt, weil diese viel unaufgeregter stattfinden kann. Der große Medienandrang fehlt. Sein Klub sei ein hervorragender Ausbildungsverein, sagt Raum. Man habe seine Ruhe. „Das ist ein sehr gutes Umfeld für junge Spieler.“

Nur lässt sich aus all dem keine Gesetzmäßigkeit ableiten. Im Kader bewegt sich schließlich ein gewisser Jamal Musiala, 19 Jahre, der beim FC Bayern den Sprung geschafft hat. „Jamal weiß immer, was er machen muss“, schwärmt Flick. Heißt: Reicht die Qualität, lässt sich eine Karriere auch beim Rekordmeister beginnen.   (las/sing)