Berlin. Nach der gewonnenen Bundesliga-Relegation fallen wichtige Personalentscheidungen bei Hertha BSC. Präsident Werner Gegenbauer geht.

Am Tag nach dem gesicherten Klassenerhalt erklärte Werner Gegenbauer seinen Rücktritt als Präsident von Hertha BSC. Das teilte der 71-Jährige am Dienstagabend. Noch am Nachmittag hatten er eine entsprechende Meldung dementiert. Auch Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic äußerte sich bei einer Medienrunde noch entsprechend. „Ich kann zu den Gerüchten auch nichts sagen. Das entscheidet Werner Gegenbauer selbst“, sagte Bobic. Wenige Stunden später folgte dann doch die Erklärung.

"Hertha BSC steht auf einem guten Fundament. Aber es gibt Momente für Neuanfänge. Und ich denke und spüre, dass heute ein solcher Moment gekommen ist", erklärte Gegenbauer. Seine Entscheidung habe nichts mit Unstimmigkeiten mit Investor Lars Windhorst zu tun. "Diese Auseinandersetzung ist nie eine persönliche gewesen. Es ist eine Kontroverse zwischen Hertha BSC und der Tennor Holding", so Gegenbauer.

Gegenbauer amtierte seit 2008 als Hertha-Präsident, zuletzt waren jedoch Zwistigkeiten öffentlich geworden. Bei Bild-TV sagte Windhorst im März, Gegenbauer gehe es „sehr stark um den eigenen Machterhalt“, es gebe „Seilschaften“ und „Klüngelei“. Er sei nicht gegen das gesamte Präsidium, er sei „ganz klar gegen die Spitze und deren Gefolgsleute“. Windhorst hatte seit seinem Einstieg im Jahr 2019 375 Millionen Euro investiert.

Hertha BSC: Fredi Bobic nimmt Windhorst in die Pflicht

Fredi Bobic nahm Windhorst vor der Mitgliederversammlung am Sonntag, bei welcher der Investor öffentlich sprechen will, in die Pflicht. „Ich erwarte von ihm ein klares Committment zum Verein und eine klare Fürsorgepflicht gegenüber dem Verein, von seiner Seite auch für Ruhe zu sorgen“, so der Manager.

Hertha hatte am Montag durch ein 2:0 (1:0) im Relegations-Rückspiel beim Zweitligisten Hamburger SV den Klassenerhalt gesichert. Finanzgeschäftsführer Ingo Schiller wird den Verein zum 31. Oktober verlassen. Beide Parteien einigten sich auf eine vorzeitige Beendigung des Vertrages. Schiller war seit 1998 bei den Berlinern tätig.