Essen. Ab 2024 ändert sich der Modus der Königsklasse. Die 36 Teilnehmer treten in einer Liga an – es gilt das Prinzip „jeder gegen manche“
Dezember 2024: Borussia Dortmund tritt am achten Gruppenspieltag der Champions League zuhause an. Der Fußball-Bundesligist muss gegen das von Klublegende Raúl trainierte Real Madrid gewinnen, um die Play-offs zu erreichen. Kurz vor Schluss trifft BVB-Kapitän Nico Schlotterbeck zum 1:0. Die Dortmunder erreichen somit Platz 24 in der 36 Teams umfassenden Königsklasse und überwintern im Wettbewerb.
Ob Raúl und Nico Schlotterbeck in zweieinhalb Jahren wirklich die beschriebenen Aufgaben haben, ist reine Spekulation. Dafür herrscht Gewissheit über den Spielmodus in der Champions League. Am Dienstag brachte das Exekutivkomitee des europäischen Fußball-Verbandes Uefa eine Reform seiner großen Klubwettbewerbe auf den Weg.
Acht Vierer-Gruppen mit Hin- und Rückspielen, die besten beiden schaffen es ins Achtelfinale – dieser simple Modus gilt noch bis 2024. In der darauffolgenden Saison setzt die Uefa auf eine Liga mit 36 Teilnehmern, alle Ergebnisse werden in einer Tabelle zusammengefasst.
Acht Partien gegen acht Kontrahenten
Es gilt das Prinzip „jeder gegen manche“ mit acht Partien pro Klub gegen acht verschiedene Kontrahenten in vier Heim- und vier Auswärtsspielen. Die besten Acht qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale, die Mannschaften auf Platz 9 bis 24 ermitteln in Play-offs die weiteren acht Teilnehmer.
Es wird komplizierter: In der laufenden Saison verpasste Borussia Dortmund das Achtelfinale, weil Sporting Lissabon in der Vierer-Gruppe besser war. Künftig hätte jede der anderen 17 Partien pro Spielrunde Auswirkungen auf die eigene Tabellenposition. Wer früher im Mathe-Unterricht gut aufgepasst hat, ist ab 2024 deutlich im Vorteil.
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Diesen neuen Modus entwickelte die Uefa als Antwort auf die geplante Super League. Zwölf Topklubs aus England, Spanien und Italien liebäugelten vor einem Jahr mit dem Milliardenprojekt. Als sich nach massiver Kritik rasch viele Mannschaften zurückzogen, war die Liga der Superreichen gescheitert.
Um eine Abspaltung dauerhaft zu verhindern, wertet die Uefa die Champions League, aber auch die Europa League und die Conference League künftig finanziell auf. Für den Drei-Jahres-Zeitraum 2024 bis 2027 werden die Einnahmen rund 40 Prozent höher sein als zwischen 2021 und 2024 sein.
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Dass die Uefa auch zu Kompromissen bereit ist, zeigte sie in dieser Woche. Ursprünglich sollten sich zwei der vier zusätzlichen Teams über die Erfolge im Europapokal der Vergangenheit qualifizieren – eine Art Sicherheitsnetz für Großklubs. Die zwei Plätze gehen nun an die beiden Nationalverbände, die in der Vorsaison im Europapokal am besten abgeschnitten haben. Sollte Deutschland mit vorne liegen, wären 2024 fünf Bundesligisten in der Champions League dabei.