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Fehlentscheidung auf Fehlentscheidung. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. So viele krasse, spielbeeinflussende und -entscheidende Szenen bei dieser Weltmeisterschaft kann man gar nicht alle an den Fußball-Stammtischen dieser Nation diskutieren. Da kippt die Verhältnismäßigkeit.

Es geht nicht um die Kartenflut aus den Vorrundenspielen oder die Bewertung von Zweikämpfen am Mittelkreis. Es geht um Fehlentscheidungen wie bei Lampards Schuss in der 38. Minute im Spiel der Engländer gegen Deutschland. Millionen Menschen vor den Bildschirmen und viele der über 40.000 Zuschauer im Stadion in Bloemfontein haben gesehen, wie deutlich der Ball hinter der Linie war. Unfassbar, dass die Schiedsrichter das nicht gesehen haben. Zum Glück war der Sieg der DFB-Elf so eindeutig, dass diese Fehlentscheidung nicht so sehr ins Gewicht fällt. Ebenso deutlich übrigens war am selben Tag die Abseitsstellung von Tevez vor dem 1:0 im Spiel seiner Argentinier gegen Mexiko.

Ob Torkamera oder Chip im Ball: Es wird Zeit für moderne Unterstützung für die Schiedsrichter.
Ob Torkamera oder Chip im Ball: Es wird Zeit für moderne Unterstützung für die Schiedsrichter. © Unbekannt | Unbekannt





Für mich sind das Situationen, wie sie im 21. Jahrhundert im Sport nicht mehr vorkommen dürften. Nicht in einer Zeit, in der die wirtschaftlichen Auswirkungen von Fehlentscheidungen ganze Existenzen von Proficlubs beeinflussen.

Es ist mit Sicherheit möglich mit modernen Hilfsmitteln diese Situationen ohne den Geist des Fußballs, wie wir ihn lieben, zu verändern. Es geht nicht darum, die Schiedsrichter zu bevormunden. Im Gegenteil. Hilfsmittel hat ja deutlich den Wortstamm „Hilfe“.

Das Niveau im Profisport ist so komplex und hoch, da werden Fehlentscheidungen einfach und schnell offen gelegt. Der Sport hat sich gewandelt, und die Regeln müssen mit der Zeit gehen. Die FIFA sollte endlich einlenken und sich für moderne Hilfsmittel im Fußball öffnen. Und bitte nicht mit noch einem weiteren Schiedsrichter. Der Versuch mit dem Torrichter ist in der Europa League kläglich gescheitert.

Warum nicht also den Versuch mit dem Chip im Ball forcieren? Ein Licht an der Latte zeigt dem Schiedsrichter: „Hallo Herr Larrionda, der Ball ist mit vollem Umfang hinter der Linie“. Punkt.

44 Jahre nach Wembley haben wir Cyber-Fußballschuhe, schweißabsorbierende Trikots und Bälle, die aus Versuchslaboren stammen. Aber ob der Ball im Tor war oder nicht, weiß nur der Fernsehzuschauer. Nicht der Schiedsrichter.


Lesen Sie auch das Contra „Torkamera killed the Fussballstar“ von Thomas Lau.