Melbourne. Die Ex-Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki ist bei den Australian Open schon in der ersten Runde gescheitert. Gleiches geschah auch Angelique Kerber.

Die deutschen Tennis-Damen haben zum Auftakt der Australian Open zwei herbe Enttäuschungen erlebt. Nach Sabine Lisicki schied auch die an Nummer neun gesetzte Angelique Kerber in Melbourne völlig überraschend schon in der ersten Runde aus. Einen Tag nach ihrem 27. Geburtstag verlor die deutsche Nummer eins aus Kiel am Montag gegen die Rumänin Irina-Camelia Begu mit 4:6, 6:0, 1:6.

Erstmals seit Wimbledon 2011 scheiterte die Linkshänderin damit wieder zum Auftakt eines Grand-Slam-Turniers. "Es war nicht mein Tag. Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich habe überhaupt nicht mein Tennis gespielt", sagte Kerber nach der Niederlage in der Margaret-Court-Arena. Dass sie am Ende der Partie mit leichten Rückenschmerzen zu kämpfen hatte, wollte sie nicht als Entschuldigung geltenlassen. "Es war einer meiner schlechtesten Tage", sagte sie.

Lisicki gibt sich nach Niederlage trotzig

Julia Görges aus Bad Oldesloe dagegen kam durch ein 6:2, 6:1 gegen die Schweizerin Belinda Bencic weiter. Zuvor hatte sich Lisicki der Französin Kristina Mladenovic mit 6:4, 4:6, 2:6 geschlagen geben müssen. "Natürlich ist es sehr enttäuschend. Man arbeitet die ganze Offseason, und dann klappt es nicht", sagte Lisicki, die neuerdings mit ihrem früheren Mixed-Partner Christopher Kas als Trainer arbeitet. Doch auch die Anwesenheit des ehemaligen Doppelspezialisten und ihres Lebensgefährten Oliver Pocher auf der Tribüne halfen nicht.

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Nach 2:06 Stunden musste sich die an Nummer 28 gesetzte Berlinerin der Weltranglisten-71. geschlagen geben. "Morgen wird wieder trainiert und an den Dingen gearbeitet", sagte die Wimbledon-Finalistin von 2013 etwas trotzig - und wollte partout keine Inhalte zur Zusammenarbeit mit Kas verraten. "Es steht eine Vereinbarung, aber über Verträge spricht man nicht", sagte Lisicki, die in den vergangenen Jahren schon mehrmals den Coach wechselte.

Görges schafft Überraschungssieg gegen Bencic

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Görges dagegen war nach ihrem starken 65-minütigen Auftritt hochzufrieden. "So ein Sieg tut immer gut, speziell in zwei Sätzen. Das war sehr, sehr solide", sagte die 26-Jährige aus Bad Oldesloe. In der zweiten Runde trifft sie nun auf die Tschechin Klara Koukalova.

Vom ersten Ballwechsel an setzte die ehemalige Nummer 15 der Welt ihre 17 Jahre alte Gegnerin Bencic unter Druck. Die Weltranglisten-34. hatte noch im vergangenen Jahr mit dem Viertelfinal-Einzug bei den US Open für Furore gesorgt und galt als Favoritin gegen Görges.

Kohlschreiber präsentiert sich stark

"Ich habe versucht, ihr mein Spiel aufzuzwingen", sagte die Norddeutsche. Nach zahlreichen Verletzungsrückschlägen steht Görges nur noch auf Platz 73 der Branchenwertung, hat sich aber die Rückkehr in die Top 20 zum Ziel gesetzt. "Ich bin froh, so ein Match gespielt zu haben. Es hat gut getan, weil man weiß, wofür man es macht", sagte Görges und genoss sichtlich den Applaus im zweitgrößten Stadion.

Vor Lisicki schieden Qualifikantin Tatjana Maria (Bad Saulgau) und bei den Herren Dustin Brown (Winsen/Aller) und Tobias Kamke (Lübeck) aus. Kamke verlor gegen den Australier Bernard Tomic - der jetzt Gegner von Philipp Kohlschreiber ist. Der 31 Jahre alte Augsburger gewann gegen den Franzosen Paul-Henri Mathieu 6:2, 6:2, 6:1. (dpa)