Faro.. Das letzte Aufgebot der deutschen Fußballerinnen hat dank des zweiten Turnier-Dreierpacks von Celia Okoyino da Mbabi die offene Rechnung mit Weltmeister Japan beglichen und zum zweiten Mal nach 2006 den Algarve-Cup gewonnen.
242 Tage nach der bitteren Niederlage im WM-Viertelfinale (0:1 n.V.) setzte sich der zweimalige Welt- und siebenmalige Europameister nach einer furiosen Schlussphase mit 4:3 (2:1) im Finale gegen die Asiatinnen durch.
'Das war eine tolle Mannschaftsleistung. Die ersten 30 Minuten waren ganz stark. Danach haben die das Spiel ein wenig aus der Hand gegeben. In der zweiten Hälfte hat man gemerkt, dass es unser viertes Spiel in acht Tagen war. Da hat ein wenig die Frische gefehlt. Dennoch haben wir nicht nachgelassen und alles versucht', sagte Bundestrainerin Silvia Neid: 'Neben dem Turniersieg konnten wir viele wertvolle Erkenntnisse sammeln.'
Neben Okoyino da Mbabi (22., 88., 90.+1) traf Dzsenifer Marozsan (20.) für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), bei der acht Spielerinnen fehlten. Nahomi Kawasumi (35.), Asuna Tanaka (55.) und Yuki Nagasato (90.) erzielten die Tore für Japan. Bei der bisher letzten Turnierteilnahme vor zwei Jahren hatten die Deutschen das Finale 2:3 gegen die USA verloren. Im vergangenen Jahr war die DFB-Elf nicht in Portugal angetreten, um sich länger auf die Heim-WM vorbereiten zu können.
Im Endspiel vor 500 Zuschauern im Estadio Algarve in Faro lief die deutsche Auswahl ohne Torhüterin und Spielführerin Nadine Angerer, Fatmire Bajramaj sowie Linda Bresonik auf. Bianca Schmidt, Marozsan und Annike Krahn spielten, obwohl sie zuletzt angeschlagen waren. Vor der Reise nach Portugal hatten sich bereits Simone Laudehr, Kim Kulig, Inka Grings, Tabea Kemme und Martina Müller abgemeldet. Bei Japan fehlte die erkrankte Weltfußballerin Homare Sawa.
Die Ausfälle verkraftete die Mannschaft Neids, die zuvor drei Siege in den Grupenspielen gefeiert hatte (1:0 gegen Island und China, 4:0 gegen den WM-Dritten Schweden), zunächst gut. Nach einem Warnschuss der Potsdamerin Nagasato, den Torhüterin Almuth Schult glänzend parierte (17.), schlugen die Deutschen zu. Marozsan traf nach Vorabeit von Spielführerin Melanie Behringer, Okoyino da Mbabi erzielte per Kopf nach einer Ecke Marozsans ihren vierten Turniertreffer. Zehn Minuten vor der Pause sorgte Kawasumi für den ersten Gegentreffer an der Algarve.
Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel erzielte die zu Beginn der zweiten Hälfte eingewechselte Tanaka im Anschluss an eine gute Kombination den verdienten Ausgleich. Schon zum Ende des ersten Durchgangs waren die Japanerinnen immer besser ins Spiel gekommen. Nach rund einer Stunde erhöhte Japan dann noch einmal den Druck und drängte auf den Sieg. Am Ende überschlugen sich dann die Ereignisse. Unter anderem erzielte Okoyino da Mbabi ihren vorletzten Treffer per Foulelfmeter.
Das DFB-Team hat sich in Portugal in erster Linie auf das entscheidende Spiel um den Gruppensieg in der EM-Qualifikation gegen die punktgleichen Spanierinnen am 31. März in Mannheim (16.00 Uhr/ZDF) vorbereitet. Schließlich wollen die Deutschen, die im Hinspiel in Spanien nicht über ein 2:2 hinausgekommen waren, ihren Titel bei der Endrunde im kommenden Jahr in Schweden verteidigen.
Die Kader der FIFA-Frauenfußball-WM
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Als Einstimmung auf die Partie gegen die Spanierinnen steht am 27. März in Frankfurt/Main das Abschiedsspiel von Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz auf dem Programm. Im Anschluss an das Duell mit Spanien muss das deutsche Team in die Schweiz reisen. Das Spiel am 5. April in Aarau gegen die von Martina Voss-Tecklenburg trainierten Schweizerinnen (18.15 Uhr/ZDF) könnte der letzte Stolperstein auf dem Weg zur EM-Endrunde sein. (sid)
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