Essen/Sotschi. Die Lieblings-Wintersportart der deutschen Sportfans erlebte in Sotschi einen Fehlstart. Trotzdem bleib es relativ ruhig - denn auf der Rodelbahn oder auf der Skipiste regnete es Gold. Am sechsten Wettkampftag der Winterspiele gab es nun die erste Medaille. Ein Kommentar.
Biathlon ist seit Jahren die Nummer eins bei den deutschen Wintersport-Fans. Die Sportart erreicht mit schöner Regelmäßigkeit unglaubliche Fernsehquoten, und selbst zur großen, bunten Biathlon-Show auf Schalke strömen über 50 000 Zuschauer in die Arena. Und das mitten in der Wintersport-Diaspora Ruhrgebiet.
Aber dann passiert so etwas: Die ersten Olympia-Tage ziehen ohne deutsche Biathlon-Medaille vorbei. Das ist ungefähr so, als würde die deutsche Fußball-Nationalmannschaft direkt die ersten Spiele bei einer WM verlieren. Millionen Bundestrainer würden es auf dem Sofa besser wissen, der Sturm der Entrüstung würde losbrechen.
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Beim Biathlon: Ruhe. Kein öffentlicher Aufschrei. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum hat Biathlon trotz seiner Sonderstellung im Wintersport nicht die nationale Strahlkraft des Fußballs. Und zweitens: Rund um die Biathleten haben es die anderen Sportler des deutschen Olympia-Teams rausgerissen.
Auf der Rodelbahn oder der Skipiste regnet es Gold
Warum soll man sich groß über die verpasste Medaille im Biathlon ärgern, wenn es auf der Rodelbahn oder auf der Skipiste Gold regnet? Die Biathleten waren daher trotz des Fehlstarts in einer relativ entspannten Lage. Allerdings: Mit dem Silber von Erik Lesser fühlen sie sich nun sicherlich wohler in Sotschi.