Zürich. Argentiniens Superstar Lionel Messi hat als erster Spieler zum vierten Mal die Wahl zum Weltfußballer der Jahres gewonnen. Der schmächtige Stürmer vom FC Barcelona setzte sich gegen den Portugiesen Cristiano Ronaldo von Real Madrid und seinen Teamkollegen Andres Iniesta durch.

Der „Floh“ war wieder einmal der Größte: Der argentinische Superstar Lionel Messi hat als erster Spieler zum vierten Mal die Abstimmung zum Weltfußballer des Jahres gewonnen. Der schmächtige Stürmer mit dem Spitznamen „La Pulga“ (der Floh) wurde am Montag in Zürich vom Weltverband Fifa als bester Spieler des Jahres 2012 ausgezeichnet. Der 25-Jährige vom FC Barcelona ist nach dem vierten Triumph in Folge nun alleiniger Rekord-Titelträger vor Marco van Basten, Zinedine Zidane und Ronaldo.

Die deutsche Fußball-Ikone Franz Beckenbauer erhielt für seine außerordentlichen Verdienste um den Fußball den Präsidenten-Preis aus den Händen von Joseph S. Blatter. Zur Weltfußballerin des Jahres wurde die US-amerikanische Olympiasiegerin Abby Wambach gewählt. Bei der Wahl zum Welttrainer des Jahres hatte der spanische National-Coach Vicente del Bosque die Nase vorn. Jürgen Klopp von Meister Borussia Dortmund wurde Sechster, Bundestrainer Joachim Löw belegte vor Bayern Münchens Jupp Heynckes den neunten Platz. Zur Frauen-Welttrainerin wurde die Schwedin Pia Sundhage für ihre Verdienste als US-Nationaltrainerin gekürt.

Messi „interessieren individuelle Titel nicht so sehr“

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„Das ist einfach unglaublich, hier zum vierten Mal zu stehen“, sagte der sichtlich gerührte Messi, der sich mit 41,60 Prozent der Stimmen gegen den Portugiesen Cristiano Ronaldo (23,68) von Real Madrid und seinen Teamkollegen Andres Iniesta (10,91) durchsetzte: „Ich danke vor allem meinem Team - den Spielern und Trainern für die Unterstützung - und meiner Familie und den Fans.“ Die Abstimmung wurde weltweit unter Journalisten sowie den Spielführern und Trainern der Nationalmannschaften durchgeführt. Messi selbst war sich jedoch nicht „sicher, ob das wirklich das beste Jahr war“ und blieb gewohnt bescheiden. „Mich interessieren individuelle Titel nicht so sehr. Wichtiger ist das Team“, sagte er.

„Er erzielt nicht einfach nur viele Tore, sondern viele großartige Tore. Und jedes ist schöner als das vorige“, sagte sein ehemaliger Trainer Josep Guardiola: „Es tut mir leid für diejenigen, die ihn entthronen wollen - das ist unmöglich.“

Beckenbauer bekommt Fifa Presidential Award

Beckenbauer war auf der Bühne sichtlich bewegt nach der Auszeichnung. „Ich bin natürlich sehr gerührt“, sagte Beckenbauer: „Ich habe in den letzten Jahrzehnten sehr viele Auszeichnungen bekommen, als Spieler, als Trainer oder als OK-Chef, aber den Fifa Presidential Award zu bekommen, das gibt es nur einmal. Deshalb möchte ich dem Präsidenten danken, dass er an mich gedacht hat.“

Aktive deutsche Profis spielten bei dem Festakt in der Schweiz keine Rolle. Als bester Deutscher belegte Mesut Özil (Real Madrid) mit 0,41 Prozent der Stimmen Rang 14, Torhüter Manuel Neuer (Bayern München/0,21) belegte Rang 19. Damit bleibt Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus der einzige deutsche Weltfußballer (1990 inoffiziell, 1991) des Jahres.

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Messi hatte mit 91 Toren im Kalenderjahr 2012 den 40 Jahre alten Torrekord von Gerd Müller (85 Tore) gebrochen. In Spanien gewann Messi mit Barcelona zwar „nur“ den Landespokal - dafür verewigte sich der Argentinier bereits im März als erfolgreichster Torschütze in der Geschichte der Katalanen. In der Champions-League-Partie gegen Bayer Leverkusen (7:1) erzielte er zudem als erster Spieler überhaupt fünf Tore in einem Spiel der Königsklasse.

Wambach ist Weltfußballerin des Jahres 2012

Ähnlich wie Messi bestimmte Wambach das Spiel ihrer Nationalmannschaft. Die Stürmerin ist nach Mia Hamm (2001 und 2002) die zweite US-Amerikanerin, die mit dem prestigeträchtigen Titel ausgezeichnet wird. Der Dank galt am Montag vor allem ihrer Familie. 'Meine Mutter hat mich im ganzen Land herum gefahren. Ich habe meinen eigenen Weg einschlagen dürfen“, sagte Wambach, die mit 20,67 Prozent der Stimmen vor der Brasilianerin Marta (13,50) und ihrer US-Kollegin Alex Morgan (10,87) triumphierte: „Meine Familie war alles für mich und hat mich hierhin gebracht.“ Die 1,83 Meter große Wambach, die auch beim Olympiasieg 2004 in Athen auf dem Platz stand, debütierte 2002 im Team der USA und erreichte seitdem in 198 Länderspielen mit 152 Treffern die beste Torquote der Geschichte.

Del Bosque setzte sich recht deutlich mit 34,51 Prozent der Stimmen vor Jose Mourinho (Real Madrid/20,49) und dem früheren Barcelona-Coach Josep Guardiola (12,91). Neben den Auszeichnungen für die Spieler und Trainer vergab die Fifa weitere Preise. In die Mannschaft des Jahres wurde - wie schon in den vergangenen beiden Jahren - kein deutscher Spieler berufen. Die Auszeichnung für das schönste Tor des vergangenen Jahres ging an den an den Slowaken Miroslav Stoch. Den Fairplay-Preis erhielt der usbekische Fußballverband. (sid)