Essen. Im Regen von Recife ließ Bundes- und Niveau-Cheftrainer Joachim Löw unabsichtlich eine frisurentechnisch neue Seite von sich sehen. Ganz Deutschland redete über Jogi im “Wet-Hair-Look“, doch eine Wiederholung gab es nicht. Frisch gefönt fürs Finale.
Jogi. Wer ist das ? Ein Zeichentrick-Bär? Ein Seehund aus Niedersachsen? Ein Tee vielleicht? Alles austauschbar. Alles kleinklein. Groß wird man nur mit einem großen Namen. Cäsar. Zeus. Nero. Helmut. Im Fall des Bundestrainers musste erst der Regen von Recife kommen, damit aus Jogi Joachim wurde.
Plötzlich war er – jaaa, gerade aus Frauensicht – nicht mehr nur das popelige Wesen Bundestrainer, sondern Mann. Das nasse Hemd klebte an seinem trainierten Körper, die Haare hingen strähnig in sein Gesicht. Lässig fuhr er mit der Hand hindurch. In Zeitlupe kam das besonders gut. Doch so ganz traut sich der Joachim noch nicht. Nach dem Spiel wurde schnell geföhnt. Vorhang zu, die gerade entdeckte Stirn verschwand. Der Frauenschwarm war wegfrisiert.
Löw bleibt lieber der Geföhnte
Löw bleibt lieber Jogi, der Ordentliche, der Geföhnte, der Gefärbte. Graue Strähnen? Muss das brasilianische Licht sein. Das Charismatische überlässt er anderen. Dabei hat Joachim so viel Potenzial. Er kommt doch aus Schönau. Und er hat beim FC Frauenfeld gespielt...