Bochum..
Ohne Dauerregen könnte es richtig nett sein, das NRW-Fanfest im Bochumer Bermudadreick. Das nasse Wetter lockt jedoch kaum jemanden in die Bochumer Innenstadt. Dabei kommen noch Sarah Knappik und Kim Wilde.
Die Stunde, da auf den 4500 Plätzen draußen im Bermuda-Dreieck gar niemand sitzt, muss man auch erst mal treffen. Samstagvormittag war es so: So kalt, so nass, so leer beim NRW-Fanfest in Bochum zur Eröffnung der Frauen-WM.
Vorne eröffnende Worte, hinten hektisches Hämmern: So ist es immer bei Großveranstaltungen. Hinten, das ist in diesem Fall das Rewirpowerstadion (eine Wortschöpfung übrigens, die den ausländischen Gästen noch Kopfzerbrechen bereiten wird), wo Arbeiter vorletzte Hand anlegen vor dem ersten Spiel in Bochum. Vorne, das ist das Fanfest in der Innenstadt, zwei Kilometer entfernt vielleicht.
Ein paar hundert Meter abgesperrte Straße, ein Platz vollgestellt mit fußballlastigem Austobe-Spielzeug, dazu Sitzbänke, Bier- und Bratwurstbuden: Eigentlich haben sie nichts falsch gemacht bei der Vorbereitung des Fanfestes. Doch dann fällt dieser hartnäckige, kalte und einnässende Dauerregen. „Schade“, sagen Leute unter Regenschirmen, oder: „Das ist wirklich bitter“ und ziehen ihre Regenjacke zu.
Ein bisschen wie der Babysitter-Boogie
30, 40 Leute mögen da stehen zur geplanten Eröffnung um 11, aber alles, was zunächst passiert, ist, dass ein Tontechniker das Baby Levi ans Mikrofon hält, welches dann auch auftragsgemäß schreit - hört sich ein bisschen an wie der Babysitter-Boogie, dient aber ausschließlich der Tonsteuerung. Dann, mit einer halben Stunde Verspätung, steht der Moderator Michael Imhoff auf der Bühne und erfasst die schüttere Besuchersituation sofort mit einem lauten: „Schön, dass ich da bin.“ Es mögen 60 Zuschauer sein, als der erste Auftritt beginnt. Da singt der „Frauen-Fußball-Chor 2011“ vor wippenden Schirmen beziehungsvoll Grönemeyers ,Zeit, dass sich was dreht“.
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Höchstens dies: Ohne Dauerregen könnte es richtig nett sein. Programm bis in den Abend, Eintritt frei, letzter Akt: Kim Wilde.