Fortaleza. Dank Superstar Neymar hat Brasilien beim Confederations Cup das nächste Fußballfest gefeiert. Der fünfmalige Weltmeister stieß mit dem 2:0 (1:0) gegen Mexiko das Tor zum Halbfinale weit auf.
Mit einem weiteren Traumtor und phasenweise wunderbarem Samba-Fußball hat Jungstar Neymar Gastgeber Brasilien beim Confed Cup den Weg ins Halbfinale geebnet. Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw und dessen Assistenten Hansi Flick brachte die Selecao die Wut der landesweiten Proteste auf den Platz und bezwang Angstgegner Mexiko in Fortaleza mit 2:0 (1:0). Neymar erzielte das 1:0 per Volleytreffer (9.) selbst und bereitete den zweiten Treffer durch Jo in der Nachspielzeit (90.+3) mustergültig vor.
Brasilien ist nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel kaum mehr von einem der beiden ersten Ränge in der Gruppe A zu verdrängen. Letzter Vorrundengegner ist am Samstag Italien, das am Abend (Ortszeit) gegen Japan spielte.
Wie gegen Japan - Neymar trifft früh und spektakulär
Neymar traf wie beim 3:0-Erfolg gegen Japan früh und spektakulär. Diesmal drosch er den Ball in der neunten Minute aus 14 Metern mit einer sehenswerten Direktabnahme ins Tor. Die Mannschaft von Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari übertraf mit dem neunten Erfolg beim Confed Cup nacheinander die alte Bestmarke von Frankreich (2001/2003).
Der zweite Auftritt des Rekordweltmeisters bei der 'Mini-WM' stand ganz im Zeichen der Proteste der Bevölkerung auf den Straßen. Und Neymar und Co. machten sich zu deren Sprachrohr auf dem Platz. "Ich habe hier Familie und Freunde. Ich will ein faireres und EHRLICHERES Brasilien", teilte Neymar vor dem Spiel über das soziale Netzwerk Instagramm mit. Gegen die Mexikaner, betonte der künftige Barca-Profi, spiele er "inspiriert von der Protestbewegung".
Das war schon bei der Hino Nacional Brasileiro zu sehen, die er und seine Kollegen ebenso lauthals mitsangen wie die 51.000 Fans im Estadio Castelao. In dessen Nähe hatte es unmittelbar vor dem Spiel erneut Demonstrationen gegeben, 15.000 Menschen waren unterwegs gewesen, die Polizei griff erneut hart durch.
Im Stadion legte die Selecao mit Luiz Gustavo, aber erneut ohne Dante trotz 29 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit ein sehr hohes Tempo vor - und Neymar belohnte sie gleich zu Beginn. Nach einer Flanke von Dani Alves wehrte Mexikos Kapitän Francisco Rodriguez den Ball per Kopf direkt zu Neymar ab, der volley links unten einschoss. Für Neymar war es der 22. Treffer im 36. Länderspiel.
Mexiko hatte Olympia-Traum zerstört
Alves (14.) und Neymar (23.) hatten weitere gute Gelegenheiten. Doch hier ging es um mehr als nur Fußball. Wann immer der Ball im Aus landete oder das Spiel unterbrochen war, feuerten die Spieler ihre Fans an. Ganz als wollten sie zeigen: "Wir sind ein Volk!"
Für Neymar hatte die Begegnung eine weitere spezielle Note. Vor einem Jahr war es Mexiko, das seinen Gold-Traum im Olympia-Endspiel in Wembley zerstörte. Sieben Mexikaner von damals waren in Fortaleza dabei. Überhaupt Mexiko: "El Tri" hatte sechs der vergangenen sieben Pflichtduelle gewonnen. Doch Neymar und Co. schien diese schwarze Serie nicht zu beeindrucken. Von Mexikos Stürmer-Star Javier Hernandez war indes lange nichts zu sehen.
Hulk nach Zuspiel von Neymar und der 21-Jährige selbst (56., 65.) vergaben in der zweiten Hälfte die vorzeitige Entscheidung. (sid)