Dortmund. Das erste Tor des Abends gelang zwar dem SC Paderborn, der einen Patzer von BVB-Keeper Bürki nutzte. Doch schließlich gewann der Favorit aus Dortmund.
Ein Stückchen näher an Berlin: Vorjahresfinalist Borussia Dortmund ist mit einem verdienten 7:1 (3:1)-Sieg gegen den Fußball-Zweitligisten SC Paderborn ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Adrian Ramos, Gonzalo Castro (2), Shinji Kagawa, Ilkay Gündogan, Lukasz Piszczek und Hennrikh Mkhitaryan besorgten die Treffer gegen die Mannschaft von Stefan Effenberg.
Vor der Partie hatte Dortmunds Trainer Thomas Tuchel noch angekündigt, nicht unbedingt größere Teile seines beanspruchten Personals austauschen zu wollen. Stattdessen tauschte er prominente Teile: Pierre-Emerick Aubameyang nahm auf der Bank Platz, Marco Reus stand nicht einmal im Kader. Damit hatte der Trainer seine am Wochenende in der Bundesliga so beeindruckenden Offensivkönner aus der Mannschaft genommen und dafür Adrian Ramos als ballverarbeitendes Ein-Mann-Gewerbe im Sturm positioniert und den wiedergenesenen Henrikh Mkhitaryan ins Mittelfeld beordert.
Bürki versucht ein Dribbling
Doch die erste Chance verbuchten die Gäste aus Ostwestfalen, die mit einer Fünferabwehrkette auf Defensive Stabilität setzten und auf Konter lauerten. So wie in der sechsten Minute, als Mahir Saglik eine Hereingabe am Fünfmeterraum nicht verwerten konnte und der Nachschuss von Michael Heinloth in den Armen von BVB-Keeper Roman Bürki landete. Auf der anderen Seite half ein wenig Glück mit: Ein Querschläger von Marcel Schmelzer landete vor den Füßen von Shinji Kagawa, der aber zu viele gute Ideen gleichzeitig hatte - und den Ball verlor (15.).
Doch dann plötzlich nahm die Partie ungeahntes Tempo auf. Alles begann mit einem ungenauen Rückpass Ilkay Gündogans auf Bürki, der am Fünfmeterraum den Ball unter Kontrolle bekam, doch dann den kläglichen Versuch eines Dribblings unternimmt. Paderborns Stürmer Srdjan Lakic ahnte genau das - und stubste den Ball ins Tor (21.). Der Außenseiter führte. Doch das Wohlgefühl hielt nicht lang an, weil der BVB umgehend Antworten parat hatte.
Castro mit zwei Treffern
Gonzalo Castro dirigierte den Ball in den Lauf von Ramos, der Paderborns Keeper Lukas Kruse umkurvte und keine vier Minuten nach der Führung zum Ausgleich traf. Die Borussia schien regelrecht erwacht zu sein. Die Protagonisten des ersten schwarz-gelben Treffers besorgten auch das zweite Tor. Ramos stocherte den Ball von der Strafraumgrenze weiter auf Castro, der zum 2:1 einschoss. Und nachdem Henrikh Mkhitaryan zwei weitere Chancen vergeben hatte (28./42.) sorgte die Borussia noch vor der Pause für die Entscheidung: Durch einen Hackentrick von Ccastro in Szene gesetzt lief Kagawa Richtung Tor und lupfte den Ball aus spitzem Winkel ins Paderborner Tor.
Auch die Halbzeitpause konnte den Dortmunder Offensivdrang hernach nicht ausbremsen. Matthias Ginter schoss zunächst kurz nach der Pause knapp über die Latte, sein nächster Vorstoß aber brachte das 4:1. Dominik Wydra brachte den Rechtsverteidiger im Strafraum zu Fall, in Abwesenheit der sonstigen Schützen Aubameyang und Reus schnappte sich Gündogan den Ball und schoss ihn sicher in die linke Ecke (55.). Drei Minuten später spielte der Nationalspieler Castro im Strafraum frei - und der erzielte seinen zweiten Treffer an diesem Abend. 5:1. Paderborns Waffen, von Trainer Stefan Effenberg drohend erwähnt, blieben stumpf.
Nach einer Stunde Spielzeit nutzte Tuchel die Gelegenheit, weiteren Spielern Schonung zu gönnen. Kagawa und Ginter verließen das Feld, später auch Sokratis. Und während die Feierlichkeiten auf den Tribünen schon liefen, vergaben Ramos (67.) und Gündogan weitere Gelegenheiten (70.), ehe der BVB doch noch traf. Zunächst erhöhte Lukasz Piszczek auf Vorarbeit von Mkhitaryan zum 6:1 (86.), ehe eine Minute vor dem Ende Mkhitaryan auf Vorlage von Piszczek zum 7:1 traf.