Frankfurt. Im Gegensatz zu DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach werden Erwin Staudt nur Außenseiterchancen auf die Nachfolge von DFB-Präsident Theo Zwanziger eingeräumt. Franz Beckenbauer gehört zu den prominenten Unterstützern des 60-Jährigen.
Liga-Präsident Reinhard Rauball wird seinen Hut nicht in den Ring werfen, der Kreis der Kandidaten auf die Nachfolge von DFB-Boss Theo Zwanziger beschränkt sich nur noch auf Wolfgang Niersbach und Erwin Staudt.
„Ich habe den Mitgliedern erklärt, dass es zu keinem Zeitpunkt bei mir Überlegungen gegeben hat, für das Amt des DFB-Präsidenten zu kandidieren“, sagte der 64-jährige Rauball bei der Mitgliederversammlung der 36 Profi-Klubs am Montag in Frankfurt/Main. Somit verbleiben DFB-Generalsekretär Niersbach und der ehemalige VfB-Stuttgart-Chef Staudt zurzeit als einzige Kandidaten auf die Position Zwanzigers, der Oktober 2012 seinen Posten aufgeben will.
Mitwoch tagt Präsidium
Am Mittwochvormittag werden das DFB-Präsidium und die Vorsitzenden der Regional- und Landesverbände eine Entscheidung über die Zwanziger-Nachfolge bei einem Treffen forcieren. Rauball: „Die Amateurvertreter sollen am Mittwoch erst mal einen Vorschlag machen. Dann wird man sich seitens der Liga überlegen, wie sie sich positioniert.“ Dass er sich Niersbach als neuen DFB-Boss vorstellen kann, daraus machte der Präsident von Borussia Dortmund kein Geheimnis.
Schnelle Entscheidung
Auch DFL-Chef Christian Seifert stellte am Montag klar, dass eine schnelle Entscheidung herbeigeführt werden muss. „Eine Hängepartie über mehrere Monate darf es nicht geben. Das Pingpong-Spiel, wer denn der bessere Kandidat ist, sollte nicht länger anhalten“, sagte Seifert. Der Showdown steigt nun am Mittwoch in der DFB-Zentrale. „Es kommt bei dem Treffen am Mittwoch in erster Linie darauf an, was Wolfgang Niersbach will. Er muss sich erklären, ob er für das Amt des DFB-Präsidenten bereit steht“, betonte DFB-Vizepräsident Hans-Dieter Drewitz.
Die finanzielle Seite will Drewitz dabei aber nicht überbewerten. Niersbach erhält als hauptamtlicher DFB-Generalsekretär ein deutlich sechsstelliges Jahressalär. Als ehrenamtlicher Präsident bekäme er nach aktuellem Stand eine Aufwandsentschädigung. „Niersbach hat zwar noch einen Vertrag als Generalsekretär bis 2016, aber es ist ja heute nicht mehr so, dass das Ehrenamt Präsident wie noch zu Zeiten von Egidius Braun Hartz IV gleichkommt. Der hat ja damals nur 20 D-Mark erhalten“, sagte Drewitz.
Beckenbauer will Niersbach
In die gleiche Kerbe schlug auch Franz Beckenbauer, der sich wie auch Drewitz und DFB-Vizepräsident Rainer Koch eindeutig auf die Seite von Niersbach geschlagen hat.
Zwanziger selbst brachte Staudt ins Gespräch. Seine Chancen scheinen allerdings gering zu sein. „Keine Frage, Erwin Staudt ist ein hervorragender Mann und ein sympathischer Mensch. Aber er kommt aus der Liga. Er wird nicht von der Liga gewählt - er wird von den Verbänden gewählt, und da hat er wenig Chancen“, so Beckenbauer.