Hagen.. Die Hiobsbotschaft für Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen kam noch vor der Abfahrt nach Weißenfels: D.J. Covington fällt mit einer Fußverletzung vier bis sechs Wochen aus, ins Auftaktspiel beim Mitteldeutschen BC gehen die Hagener ersatzgeschwächt.
Die Hiobsbotschaft für Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen kam noch vor der Abfahrt nach Weißenfels: Im letzten Training am Ischeland knickte D.J. Covington heftig um, statt am Freitag in den Mannschafts-Bus zu steigen, begab er sich ins Krankenhaus am Mops zum MRT. Der US-Center erlitt einen Teilanriss des Innenbandes und wird dem Team von Trainer Ingo Freyer nicht nur beim Liga-Auftakt am Samstag beim Mitteldeutschen BC (20.30 Uhr, Stadthalle Weißenfels) fehlen. Eine schwere Hypothek für die Hagener auch angesichts des nicht gerade üppig besetzten Kaders. „Jeder Ausländer, der fehlt, ist für uns ein Rückschlag“, sagte Freyer.
Vier bis sechs Wochen Pause drohen Covington, der gerade am letzten Wochenende bei der „Krombacher Challenge“ mit seiner Athletik und Reboundstärke zu überzeugen wusste. Bis zu acht Spiele könnte er so nach aktuellem Stand verpassen. „Eine kleine Katastrophe“, befand Geschäftsführer Christian Stockmann, „zuletzt haben wir so gut gespielt, weil es mit allen Spielern passte. Jetzt ist da ein wichtiges Stück aus dem Mannschafts-Gefüge herausgebrochen.“ Ob die Hagener, die den Spielermarkt ohnehin stetig sondieren, für den noch mit Tryout-Vertrag ausgestatteten Covington zumindest temporären Ersatz holen, ließ der Geschäftsführer offen. Stockmann: „Jetzt konzentrieren wir uns erstmal auf den Start beim MBC.“
In den Bus nach Weißenfels wurde nach Covingtons Ausfall kurzfristig auch U18-Nationalcenter Marcel Keßen beordert, der nun Kooperationspartner Iserlohn Kangaroos beim zeitgleichen ProB-Heimstart gegen Oldenburg fehlt. Denn auf den großen Positionen ist Phoenix knapp besetzt, da auch die Nachwuchskräfte Moritz Krume (Pferdekuss an der Wade) und Julian Jasinski (Fußverletzung) angeschlagen sind. Beim MBC, der in dem aus Crailsheim gekommenen 2,11-m-Mann Chris Otule über einen Center mit Gardemaß verfügt, wird neben Owen Klassen bei Phoenix deshalb verstärkt auch Ivan Elliott - in der Saison 2009/10 übrigens beim MBC unter Vertrag - unter den Phoenix-Korb rücken müssen.
MBC ist derzeit noch schwer einzuschätzen
Mit MBC und Hagenern treffen zum Auftakt zwei Teams aufeinander, die traditionell mit schmalem Budget auskommen müssen und von den Experten so stets zu den Abstiegskandidaten gezählt werden. „Wenn wir in Bamberg oder München starten müssten, könnte man sagen, das verlängert die Vorbereitung“, sagt Freyer, „aber so rechnen wir uns schon Chancen aus.“ Zumal der MBC daheim gegen einen vermeintlich direkten Konkurrenten „gewaltig unter Druck“ stehe. Allerdings tut sich Freyer ausschließlich mit Vorbereitungs-Videos schwer bei der Beurteilung der Leistungsstärke des MBC. „Die haben etablierte Akteure abgegeben und junge dazubekommen“, weiß Freyer, „aber die Spieler passen zum Trainer, der einen sehr guten Job macht.“
Aus dem Team des Vorjahres, das einen Rang vor Phoenix auf Platz elf landete und beide Spiele gegen die Hagener gewann, blieb MBC-Coach Silvano Poropat nur Aufbauspieler Frantz Massenat. Bundesliga-Erfahrung haben von den zahlreichen Neuzugängen neben Otule nur der Ex-Ulmer Lance Jeter und Dominique Johnson (Braunschweig). In der Vorbereitung überzeugte man allerdings mit guten Ergebnissen auch gegen die Liga-Konkurrenten. Gegen Phoenix, so Poropat, sei es wichtig, das Spieltempo zu bestimmen: „Wir dürfen nicht mit Hagen mitrennen, sondern müssen dem Spiel unser mittleres Tempo aufdrücken.“