Yeongam. Mark Webber ist es gelungen, die Pole-Position beim Großen Preis von Korea zu erringen. Der Australier ließ im Qualifying seinen Teamkollegen Sebastian Vettel hinter sich und startet somit am Sonntag von Platz 1. McLaren-Pilot Lewis Hamilton errang Platz 3, Fernando Alonso startet von Platz 4.

Sebastian Vettel schaute etwas bedröppelt drein, dann
gratulierte er aber doch Mark Webber. Ausgerechnet der eigene Teamkollege
schnappte dem Formel-1-Weltmeister die Pole Position für den Großen Preis von
Korea vor der Nase weg und sorgte dafür, dass am Sonntag (8 Uhr MESZ) beim
16. Saisonrennen der "falsche" Red Bull auf dem ersten Startplatz
steht.

74 Tausendstelsekunden fehlten Vettel am
Samstag im Qualifying auf dem 5,615 Kilometer langen Kurs in Yeongam schließlich
zur Bestzeit von Webber. Für den Australier war es die zweite Pole Position der
Saison und die elfte seiner Karriere. Vettel, der bis
dahin in Korea immer schneller als Webber war, konnte seine Zeit im
entscheidenden Moment nicht verbessern, weil ihm der Ferrari von Felipe Massa im
Weg stand.

"Wir haben darüber geredet, aber wir haben uns da ein bisschen
missverstanden über Funk. Ich dachte, dass Felipe reinkommt", sagte Vettel, der seinem Team für das schlechte Timing aber keine
Vorwürfe machen wollte. "Eine tolle Geste, das zeichnet einen echten Champion
aus", sagte der frühere Formel-1-Rennfahrer Christian Danner bei
RTL.

WM-Spitzenreiter Fernando Alonso hofft auf Schützenhilfe

Ohne das teaminterne
Missverständnis wäre Vettel sicher nach vorne gefahren.
"Die Pole war drin", sagte der Weltmeister, der die Panne aber schnell abhakte:
"Es bringt nichts, lange darüber nachzudenken. Was jetzt zählt, ist das Rennen",
sagte der 25-Jährige. Damit es zum Sieg reicht, müsse das Team nach Vettels
Einschätzung über Nacht noch etwas finden und das Auto verbessern.

Der
Brite Lewis Hamilton landete im McLaren auf Rang drei. Der WM-Führende Fernando
Alonso belegte im Ferrari den vierten Platz. Vettel
liegt nach seinen beiden Siegen in Singapur und Suzuka in der WM-Wertung nur
noch vier Punkte hinter Alonso zurück. Sollte der Titelverteidiger auch in Korea
gewinnen, würde er Alonso von der Spitze verdrängen. "Dass Webber ganz vorne
steht, hilft mir natürlich", sagte Alonso.

Nico Hülkenberg war im Force
India als Siebter der zweitbeste Deutsche an diesem Tag. Nico Rosberg fuhr in
seinem Mercedes auf den neunten Platz. Für Rekordweltmeister Michael Schumacher,
der seine Karriere nach dieser Saison beendet, reichte es im zweiten Silberpfeil
nur zum zehnten Platz.

Timo Glock erneut schlechtester Deutscher

"Das
ist das Maximum für uns. Das war aber nicht das, was wir uns erwartet hatten",
sagte Schumacher. Der 43-Jährige hatte auch eine Schrecksekunde zu überstehen.
Als er während des Qualifyings von seinem Team aus der Garage geschickt wurde,
fuhr gerade Hamilton im McLaren durch die Boxengasse. Der Brite konnte im
letzten Moment ausweichen und verhinderte dadurch einen Auffahrunfall. "Lewis
hat das gut gemacht. Es tut mir leid, aber aus meinem Blickwinkel war er nicht
zu sehen", sagte Schumacher.

Deutsches Schlusslicht war einmal mehr Timo
Glock, für den es im technisch unterlegenen Marussia nur zum 22. Platz reichte.
"Wir hatten das ganze Wochenende Probleme mit dem Auto. Außerdem haben ich mich
in Kurve zehn verbremst und zwei, drei Zehntelsekunden liegen gelassen. Das
war's dann", sagte Glock. (dapd)