Watutinki. Vor dem ersten WM-Gruppenduell gegen Mexiko (Sonntag, Anstoß 17.00) kämpft das DFB-Camp weiter darum, die Erdogan-Affäre abzuschütteln.
DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat die weitere Aufarbeitung der Erdogan-Affäre um die Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan auf die Zeit nach der Fußball-Weltmeisterschaft verschoben. "Jetzt liegt der Fokus auf dem Spiel, nach der WM ist auch noch Zeit", sagte Bierhoff vor dem WM-Auftakt am Sonntag (17.00 Uhr/ZDF und Sky) in Moskau gegen Mexiko.
Er rate den Spielern, "das Thema nicht ständig zu bearbeiten und Fragen dazu zu beantworten", fügte Bierhoff an. Als Basta-Politik wollte er diese Ansage jedoch nicht verstanden wissen, obwohl er am Freitag im WM-Quartier in Watutinki hinzufügte: "Ich sehe nicht die Notwendigkeit, das Thema hier noch mal aufzugreifen."
Intern beschäftige den Deutschen Fußball-Bund (DFB) "das Thema natürlich", gab Bierhoff zu. Wie DFB-Präsident Reinhard Grindel vermutet er allerdings gesellschaftspolitische Hintergründe als Ursachen für die Ablehnung der beiden Spieler durch einige Fans: "Da steckt ja mehr drin als die einzelne Aktion des Spielers."
Bierhoff: Führungsspieler haben das Tempo angezogen
Der Teammanager spürt kurz vor dem deutschen WM-Auftaktspiel gegen Mexiko eine erhöhte Konzentration in der Fußball-Nationalmannschaft. "Gerade die erfahrenen Spieler haben das Tempo angezogen", sagte Bierhoff in Watutinki.
Die Weltmeister von 2014 hätten den Fokus seit der Ankunft in Russland noch mehr darauf gerichtet, von der ersten Sekunde an beim Spiel am Sonntag in Moskau da zu sein. "Wir haben uns viel vorgenommen", sagte der Manager.
Auch WM-Neuling Joshua Kimmich berichtete vor dem ersten Gruppenspiel von "sehr viel Zug" in den letzten Trainingseinheiten. "Jeder ist froh, wenn es jetzt losgeht", sagte der Bayern-Profi. (dpa/sid)