Chicago. André Schürrle dürfte Borussia Dortmund bald verlassen. Der Angreifer ist freigestellt, um Gespräche mit einem anderen Klub zu führen.
Schnellen Schrittes strebte André Schürrle durch die Katakomben des Soldier Field von Chicago in Richtung Mannschaftsbus. Kopfschüttelnd und mit knappen Worten wehrte er alle Versuche ab, ein Gespräch aufzunehmen. Der Angreifer hatte gar nicht gespielt in der Partie gegen Manchester City, das Borussia Dortmund 1:0 (1:0) gewann. Und doch war er nach Abpfiff das Gesprächsthema. Denn, so teilte es der Klub mit: Schürrle war freigestellt worden, um Gespräche mit einem anderen Klub zu führen, am Samstag schon reist er erst einmal zurück nach Deutschland. Der 27-Jährige steht also vor dem Abschied vom BVB.
André Schürrle führt Sondierungsgespräche
Der Angreifer führe „Sondierungsgespräche mit konkretem Hintergrund“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. „Wir haben mit ihm offen die Situation besprochen, dass wir auf den Positionen sehr viele Optionen haben, dass die Planungen auch in eine andere Richtung gehen.“ Schürrle soll nicht zwingend durch einen Neuzugang ersetzt werden: „Da sehe ich keinen Automatismus“, meinte Zorc. Und mit der Suche nach einem neuen Stürmer habe der Abgang auch nichts zu tun. „Wir haben ihn eher auf der Seite gesehen“, so Zorc.
Welcher Klub den Weltmeister verpflichten könnte, blieb zunächst offen. Schürrle war im Sommer 2016 für 30 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg gekommen – damit ist er noch immer Rekordeinkauf des BVB. Die in ihn gesetzten Erwartungen aber konnte er nur selten erfüllen.
Schürrle kam in zwei Jahren auf 51 Pflichtspiele – nur in rund der Hälfte davon aber stand er in der Startaufstellung. Insgesamt kam er als BVB-Profi auf acht Tore und zehn Torvorlagen. Viele kleinere und größere Verletzungen und insgesamt zu schwankende Leistungen verhinderten eine höhere Quote.
Schürrles Vertrag läuft beim BVB bis 2021
In Dortmund läuft Schürrles Vertrag noch bis 2021. Sollte der BVB ihn nun tatsächlich verkaufen, dürfte er in Sachen Ablösesumme mit großer Wahrscheinlichkeit ein Minusgeschäft machen – aber an Gehalt und Prämien auch eine Summe rund 20 Millionen Euro sparen.