Hamburg. Der HSV lässt sich seinen neuen Trainer einiges kosten. Rund eine Million Euro werden für den ehemaligen Bayern-Spieler nach Basel transferiert. Schon am kommenden Montag soll Fink in Hamburg das Training leiten.

Zumindest am Ende ging alles ganz schnell. Nach einer gut dreiwöchigen Trainersuche war der Weg für Thorsten Fink zum Hamburger SV am Donnerstag vormittag endgültig frei. Der FC Basel erteilte seinem bisherigen Coach die sofortige Freigabe. Zuvor hatte sich der Schweizer Meister mit dem HSV auf eine Ablöse in Höhe von knapp einer Million Euro geeinigt. Fink wird in Hamburg einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014 unterschreiben und seinen Job in der Hansestadt am Montag antreten. In der Bundesligapartie am Sonntag beim SC Freiburg sitzt zum ersten und letzten Mal Sportchef Frank Arnesen als Verantwortlicher auf der Bank.

"Thorsten Fink war mein Wunschtrainer. Er passt mit seiner Art zum HSV und zu unserer Philosophie. Er wird unsere Mannschaft besser machen und weiter entwickeln", sagte Arnesen. Hamburgs Vorstandsvorsitzender Carl Jarchow erklärte: "Er hat uns in den Gesprächen vollends mit seiner Art und seinen Vorstellungen überzeugt."

Fink verabschiedete sich Donnerstag von seinem Team

Fink verabschiedete sich am Donnerstagmorgen von seinen Spielern. "Ich hatte nach dem Eintreffen des Angebots aus Hamburg eine schwierige Entscheidung zu treffen", teilte der 43-Jährige mit, "ich bin überzeugt, die Mannschaft in einem guten Zustand zu hinterlassen und drücke jenen gegenüber mein Bedauern aus, die ich mit diesem Schritt enttäusche." Fink stand eigentlich noch bis 2013 beim FCB unter Vertrag.

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Die Bundesliga ist für den Coach die logische nächste Stufe auf der Karriereleiter, auch wenn er einen Champions-League-Teilnehmer gegen den aktuellen Tabellenletzten eintauscht. "Ziel eins ist der Klassenerhalt, und am Saisonende sollten wir es bis ins obere Mittelfeld packen", sagte Fink dem TV-Sender Sport1. Der Hamburger Traditionsverein sei immer noch eine große Adresse im deutschen Fußball.

Schon als Kind den HSV bewundert

"Schon als kleines Kind, als der HSV noch in Europa glänzte und die größten Erfolge feierte, habe ich die „Rothosen“ immer bewundert", sagte der gebürtige Dortmunder, "als Spieler, egal ob beim Karlsruher SC oder dem FC Bayern München, waren die Spiele gegen den HSV immer etwas ganz Besonderes."

Dass die derzeitige HSV-Mannschaft außer den Trikots nur wenig mit der großen Vergangenheit gemein hat, ist Fink bewusst. Dennoch glaubt er daran, dass das Team besser als sein Tabellenplatz ist "Diese Mannschaft muss den Klassenerhalt packen – ohne Wenn und Aber", sagte Fink, "das Team ist jung, hat in meinen Augen viel Potenzial und ist mit vielen Talenten ausgestattet, hat aber auch den einen oder anderen erfahrenen Spieler."

HSV erstmals vor zehn Tagen an Basel herangetreten

Der HSV ist erstmals vor zehn Tagen an den FC Basel herangetreten. Zweimal traf sich Sportchef Arnesen mit Fink in Frankfurt und auf Mallorca zu Gesprächen. Als das HSV-Interesse an dem Coach durchsickerte wehrte Basels Vizepräsident Bernhard Heusler zunächst noch ab: "Wir haben dem HSV eine Absage erteilt."

Letztlich musste der FC Basel jedoch einsehen, dass ein abwanderungswilliger Coach nicht zu halten ist. Entscheidend waren die Gespräche zwischen der Klubführung und Fink am Mittwoch, in der der Trainer seinen Wunsch nach einem Vereinswechsel unmissverständlich klar machte. Finks Nachfolger in Basel wird zunächst sein bisheriger Assistent Heiko Vogel.

Der langjährige Bundesligaprofi Fink war seit Juni 2009 als Nachfolger von Christian Gross in Basel tätig. Er führte den Klub 2010 und 2011 jeweils zur Meisterschaft, 2010 reichte es sogar zum Double. In der Gruppenphase der Champions League hatten den Schweizer vor zwei Wochen den englischen Rekordmeister Manchester United am Rande einer Niederlage. Bei seiner ersten Chef-Trainerstation hatte Fink den FC Ingolstadt 2009 in die 2. Bundesliga geführt. (dapd)