Hagen.. Der Heimfluch von Phoenix Hagen setzte sich gegen Frankfurt fort. Das 70:79 gegen die Skyliners war die zehnte Niederlage vor heimischem Publikum.


Der 4. Januar 2015 bleibt für Phoenix Hagen ein historisches Datum in der aktuellen Basketball-Bundesliga-Saison. Am ersten Sonntag des Jahres besiegte das Team von Trainer Ingo Freyer die Walter Tigers Tübingen in der Enervie Arena mit 90:81. Es ist bis heute der einzige sportliche Heimerfolg in der Spielzeit 2014/15. Die Misserfolgsausbeute vor eigenen Fans ging auch gegen die Fraport Skyliners weiter. Mit 79:70 (37:30) entführten die Gäste die Punkte.

Dass der Erfolg der Mainstädter, die sich vier Tage zuvor durch einen 85:80-Sieg gegen Krasnojarsk für das Finalturnier der EuroChallenge qualifiziert hatten, verdient war, darüber gab es nach Spielschluss keine zwei Meinungen. „Die Frankfurter Mannschaft hat uns ihren Stempel aufgedrückt“, konstatierte Ingo Freyer nach 40 dennoch nie langweiligen Minuten. Das Spiel der Gäste wirkte über weite Strecken zwar strukturierter, aber Phoenix warf Herz und Kampfkraft dagegen. Und zwar bis zum Schluss.

Schwache Hagener Dreierquote bis zum Schluss

Mehrere Male hatten die Feuervögel, die nach ausgeglichenen Anfangsminuten (6:6, 11:12) langsam ins Hintertreffen gerieten (17:24), durch kleine Zwischenspurts auch größere Rückstände wieder verkürzt (29:30, 44:48). Aber die Frankfurter fanden stets eine Antwort und setzten sich postwendend wieder ab. Dabei kamen ihnen die bis zum Schluss schwache Hagener Dreierquote (17 Prozent) und ihre eklatante Reboundüberlegenheit (43:24) zugute. „Das Reboundverhältnis geht ja gar nicht“, wunderte sich Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann nach dem Spiel ein bisschen darüber, dass die Hausherren trotz ihrer eklatanten Unterlegenheit unter den Körben zweieinhalb Minuten vor Schluss sogar noch Siegchancen hatten.

Nach einem 59:66-Rückstand blies Niklas Geske mit einem frechen Dreier (36.) zur finalen Aufholjagd. Sie wurde gekrönt durch den einzigen Dreipunktewurf, der David Bell an diesem Abend gelang. Es schien indes ein ganz wichtiger zu sein, denn er brachte den 69:69-Ausgleich (38.). Jetzt bebte die Halle - und das Momentum schien für Phoenix zu sprechen. Bell & Co. schnupperten am Sieg.

Aber die Frankfurter blieben cool. Und sie hatten Johannes Voigtmann. Als es die Hagener in den Schlussminuten mit weiteren Dreiern versuchten, aber nicht mehr trafen, angelte sich der 22-jährige Nationalcenter hinten die Rebounds, vorne erzielte er 88 Sekunden vor Schluss den wichtigen Korb zum 70:75. „Er hat ein Riesenspiel gemacht“, attestierte Ingo Freyer dem 2,11-m-Mann eine ganz starke Leistung. „Ihn konnten wir nicht kontrollieren.“

Die letzten zweieinhalb Minuten gehörten klar den Gästen. Während sie noch zehn Punkte erzielten, fiel auf Hagener Seite nur noch ein Freiwurf von David Bell durch die Reuse. „Frankfurt war etwas cleverer und vielleicht auch etwas glücklicher, unsere Spieler haben in der Schlussphase ein paarmal die falschen Entscheidungen getroffen“, resümierte Oliver Herkelmann nach der Schlusssirene. „Die Skyliners sind stark, wir haben gut dagegen gehalten“, hatte der Phoenix-Geschäftsführer insgesamt nicht viel zu bemängeln. „Aber man wünscht sich doch, dass die Fans nach einem Heimspiel auch mal beim Bier über einen Sieg sprechen können und nicht immer nur über gute Gegenwehr.“

Die Abstiegsgefahr ist, falls es beim Achtpunkte-Abzug für die insolventen Trierer bleibt, so gut wie gebannt, auch wenn die Domstädter am Samstag trotz ihrer prekären Lage sensationell hoch mit 80:60 in Oldenburg gewannen. Die Frage nach der Motivation, zumindest für die nächsten Partien vor eigenem Publikum, stellt sich nicht: „Unser Ziel muss es sein, unbedingt noch ein paar Heimspiele zu gewinnen“, denkt auch Ingo Freyer an die Fans. Gelegenheit dazu besteht noch gegen den Mitteldeutschen BC, Tübingen und Bonn.

Die Statistik



Phoenix Hagen: Bell (11, 1/6 Dreier) Geske (6, 2/5 Dreier), Nixon (6, 0/4 Dreier, 6 Assists), Bleck (2, 0/1 Dreier), Igbavboa (2), Brown (1, 0/3 Dreier), Gordon (18, 1/2 Dreier, 7 Rebounds), Gregory (10), Ramsey (14, 0/3 Dreier).





Fraport Skyliners: Klein (1), Bright (3, 1/2 Dreier), Voigtmann (26, 11 Rebounds, 1/1 Dreier), Armand (14, 2/6 Dreier, 9 Rebounds), Robertson (5, 1/2 Dreier), Morrison (5), Burtschi (12, 0/4 Dreier), Cobbs (13, 7 Assists), Doornekamp.



Viertel: 13:18, 18:19, 19:21, 20:21.


Teamstatistik: 44:51 % Wurfquote, 4/24:5/17 Dreier; 12/20:16/24 Freiwürfe; 24:43 Rebounds; 17:18 Assists, 9:3 Ballgewinne, 9:19 Ballverluste, 4:3 Blocks. - Zuschauer: 3145.