Mario Götze, früher Top-Talent beim BVB und Siegtorschütze im WM-Finale 2014, wechselt zu Eintracht Frankfurt. Das wird spannend. Ein Kommentar
Schon als ganz junger Kerl begeisterte Mario Götze die Begutachter seiner Fußballkunst. 2009 in der U17 und 2010 in der U18 wurde dem damaligen Top-Talent von Borussia Dortmund jeweils vom DFB die Fritz-Walter-Medaille in Gold für den jahrgangsbesten Nachwuchsfußballer verliehen. 2011 war er bereits Mitglied von Jürgen Klopps großartiger Meistermannschaft.
Eine Weltkarriere war vorgezeichnet. Dieser Junge hatte so viel Talent, dass einem die Fantasie für ein mögliches Stolpern oder gar Scheitern fehlte.
Das Traumtor von der WM 2014 bleibt Mario Götze ewig
Weltmeister ist er tatsächlich geworden, und nicht nur das: Er entschied das Finale vor acht Jahren gegen Argentinien mit einem Traumtor. Das bleibt ihm ewig – aber er wird selbst wissen, dass er seitdem die höchsten Erwartungen nicht mehr erfüllt hat. Es gab mehrere Gründe für seinen Leistungsabfall, einer davon waren schwere gesundheitliche Rückschläge. Auch die Tatsache, dass der Fußball immer rasanter und athletischer wurde, spielte ihm nicht gerade in die Karten. Mario Götze ist ein Ballgenie, kein Tempobolzer.
Von der Nationalmannschaft ist Mario Götze weit entfernt
Jetzt ist er 30. Im Winter findet wieder eine WM statt, doch es dürfte sich um ein Wunder handeln, falls der Siegtorschütze von 2014 für Deutschland in Katar am Ball wäre. Umso mehr ist er für seinen Mut zu bewundern. Er kehrt nach Deutschland zurück, wo er wie nirgendwo sonst vom Scheinwerferlicht ausgeleuchtet wird. Er stellt sich einer neuen Herausforderung. Und er hat sich dafür einen interessanten neuen Verein ausgesucht: Eintracht Frankfurt wird als aktueller Europa-League-Sieger in der kommenden Saison in der Champions League spielen.
Ganz offensichtlich will es Mario Götze allen noch mal zeigen. Niemand wird mehr darauf hoffen, dass er besser ist als Messi. Wenn er wieder mehr der frühere Mario Götze sein könnte, das wäre schon was. Hoffentlich ist nicht auch das schon zu viel verlangt nach der schwierigen Zeit, die hinter ihm liegt.