Essen. Neven Subotic hat das Interesse am Fußball verloren. Seine Worte zum Karriere-Ende sind bemerkenswert und klug gewählt. Ein Kommentar.
Neven Subotic ist im Profifußball-Geschäft schon immer positiv aufgefallen. Er ist ein unangepasster Charakter, der seine Meinung sagt – so unbequem sie auch sein mag. Die bemerkenswerten Worte des 33-Jährigen zum Ende seiner Karriere sind als Abrechnung mit der Branche zu verstehen. Wenn Subotic verrät, dass ihn der Fußball per se nicht interessiere, lässt sich dies beim Blick auf seine bewegte Biografie noch besser nachvollziehen.
1990 flohen seine Eltern mit ihm aus dem damaligen Jugoslawien nach Deutschland. Um der drohenden Abschiebung in ihr Heimatland Bosnien-Herzegowina zu entgehen, zog die Familie 1999 in die USA. Neven spielte dort bei verschiedenen Klubs, ehe er als 17-Jähriger ganz alleine nach Deutschland zurückkehrte, um sich einen Traum zu erfüllen: Profi zu werden.
Zweimal Meister mit Borussia Dortmund
Subotic erhielt einen Vertrag beim FSV Mainz 05, wechselte 2008 zu Borussia Dortmund. Mit dem BVB feierte er große Erfolge, wurde zweimal Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger. Subotic engagierte sich gleichzeitig sozial, gründete 2012 eine Stiftung, die Brunnenbau-Projekte in Äthiopien, Kenia und Tansania betreut.
Oftmals äußerte er sich in Interviews reflektiert zu Aspekten des Spitzensports und stellte gesellschaftliche Probleme in den Vordergrund. Seine jüngst getätigten Aussagen in der Augsburger Allgemeinen sind klug und mutig. Kritische Köpfe wie Neven Subotic stehen dem Profifußball gut zu Gesicht.