Dortmund. Tischtennis-Ass Timo Boll und Borussia Düsseldorf sind Deutscher Meister - und machen das Triple perfekt. In Dortmund überzeugte einer besonders.
Timo Boll wird auch mit 40 Jahren nicht müde, nach Großem zu streben. Der Tischtennis-Rekordeuropameister hat Borussia Düsseldorf am Sonntag zu einem für den Verein historischen Titel geführt. Der Sieg im Bundesliga-Finale gegen Titelverteidiger 1. FC Saarbrücken bedeutete nicht nur den 31. Deutschen Meistertitel des Klubs, sondern auch den erneuten Triple-Gewinn aus Pokal, Champions League und Meisterschaft.
Nach 2010, 2011 und 2018 ist Düsseldorf dies zum vierten Mal gelungen – das hat noch kein anderer deutscher Klub geschafft. Timo Boll war an allen Triple-Siegen beteiligt, seit 2006 ist er Borusse. „Ich bin erleichtert, dass es nochmal geklappt hat“, sagte er.
Für die Borussia war es zudem der 74. Titel insgesamt. Erfolgreicher sind im deutschen Sport nur die Wasserballer von Spandau 04 (85 Titel) und die Fußballer des FC Bayern München (80 Titel).
Titel auch für Para-Europameister Schmidberger
Wenige Stunden vor der Boll-Mannschaft hatte noch ein anderer einen Titel für die Borussia gewonnen: Thomas Schmidberger (29) gewann im Finale der Para-Tischtennisspieler gegen Thomas Brüchle klar mit 3:0.
"Ich habe 19 Monate nur trainiert und wusste überhaupt nicht, wo ich stehe. Da macht es jetzt umso mehr Spaß wieder zu spielen", sagte der dreimalige Einzel-Europameister.
BVB-Fan Boll führt Düsseldorf in Dortmund zum Sieg
Als Teil der Finals 2021 wurde der Deutsche Tischtennis-Vereinsmeister in der Dortmunder Helmut-Körnig-Leichtathletik-Halle direkt neben dem BVB-Stadion ermittelt. Für Boll wohl ein gutes Zeichen: Er ist Fan von Borussia Dortmund.
In die richtige Richtung ging es für Düsseldorf als Anton Källberg den deutschen Nationalspieler Patrick Franziska (28) in einem sehenswerten Duell mit 3:1 bezwang. Das bedeutete den Ausgleich – Källbergs Landsmann Kristian Karlsson (29) war zuvor dem Slowenen Darko Jorgic (22) 2:3 unterlege.
Dann kam Boll – mit seiner ganzen Klasse, Ruhe und Routine bezwang er Saarbrückens chinesischen Top-Spieler Shang Kun (30) mit 3:1 und brachte seine Mannschaft in Führung. Källberg machte dann den Sack mit einem 3:1 über Jorgic zu. Er riss die Arme hoch, ließ sich in der fast leeren Halle feiern. „Anton hat uns mit seinen wichtigen Siegen beflügelt“, lobte Boll.
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Für ihn selbst ist längst nicht Schluss. Bei der Einzel-EM in Warschau (ab 22. Juni) kämpft Boll um die Titelverteidigung, ehe er bei seinen fünften Olympischen Spielen in Tokio (ab 23. Juli) endlich eine Einzel-Medaille gewinnen will.