Tokio. Im Springreiten erlebte Fünfkämpferin Annika Schleu ein Drama - und musste heftige Kritik einstecken. Ihre Zukunft lässt sie offen.
Die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu hat nach dem Reit-Drama bei den Olympischen Spielen in Tokio noch nicht über ihre sportliche Zukunft entschieden. „Dass diese Entscheidung noch offen ist, war aber bereits vor den Geschehnissen klar“, sagte die 31 Jahre alte Berlinerin der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.
Ob sie nach ihren Olympia-Teilnahmen in London 2012, Rio de Janeiro 2016 und Tokio 2021 auch an den Spielen in drei Jahren in Paris teilnehmen wird, will Deutschlands beste Moderne Fünfkämpferin in Ruhe abwägen: „Wie es für mich im Sport weitergeht, habe ich noch nicht entschieden.“
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Schleu hatte nach Platz vier in Rio in Tokio eine Medaille verpasst, weil im Reiten das ihr zugeloste Pferd verweigert hatte. Nach zwei Disziplinen hatte die Athletin klar auf Gold-Kurs gelegen. Schleu blieb im Reiten ohne Punkte und kam am Ende auf Rang 31. Für ihr Verhalten während des Wettkampfes mussten Schleu und Bundestrainerin Kim Raisner viel Kritik hinnehmen. Schleu hatte nach Aufforderung von Raisner die Gerte eingesetzt, um das Pferd anzutreiben.
Schleu überlegt nach dem Reit-Drama bei den Olympischen Spielen in Tokio, zukünftig auf ihre Social-Media-Aktivitäten zu verzichten. „Ich bin fast so weit zu sagen, es ist mir wichtiger, das mental zu bewältigen, als Sponsoren zu generieren. Ich will mich nicht diesem Hass aussetzen müssen“, sagte die 31-Jährige in einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Wenn man einmal so etwas erlebt hat wie ich, ist es sehr schwer, sich davon zu erholen.“
Der Hass, der ihr in den sozialen Medien entgegengebracht wurde, habe die Enttäuschung über die verpasste Medaille überlagert. Auf die Frage, ob sie sich von den Bildern, die sie weinend auf dem Pferd gezeigt hatten, gedemütigt fühle, antwortete Schleu: „Natürlich macht das etwas mit mir. Das fühlt sich nicht schön an.“ (dpa)