Frankfurt. Mitten in der Corona-Krise trifft den Reitsport ein weiteres Virus. In Deutschland sind zwei Pferde nach einer Herpes-Infektion gestorben.
Das gefährliche Herpes-Virus EHV-1 zieht im deutschen Reitlager weiter seine Kreise. Mittlerweile sind fünf Pferde von deutschen Reitern verstorben, zwei von ihnen in Deutschland. Das bestätigte die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN). Zwei der fünf verstorbenen Pferde von deutschen Reitern sind mittlerweile bekannt. Es handelt sich dabei um die Stuten Quadira und Casta Lee, Pferde von Thessa Thillmann und Tim Uwe Hoffmann, beides Schüler des niedersächsischen Springtrainers Hilmar Meyer aus Thedinghausen. Auf Menschen überträgt das Virus keine Krankheiten.
Die besonders aggressive Virus-Variante verbreitet sich von Spanien aus. Weltweit verstarben sieben Vierbeiner an der gefährlichen Virusinfektion. Sie alle hatten mit über 700 weiteren Vierbeinern seit dem 1. Februar an einer Turnierserie in Valencia teilgenommen. Dort war das Virus ausgebrochen. Wie der Weltverband FEI am Mittwoch mitteilte, würden insgesamt noch 83 Vierbeiner Symptome zeigen.
Virus für den Menschen ungefährlich
Der Weltverband hatte zu Beginn der Woche wegen des Ausbruchs des besonders aggressiven EHV-1-Stammes in Valencia alle internationalen Turniere in Deutschland und in neun weiteren Ländern bis zum 28. März abgesagt. Der Ausbruch sei „wahrscheinlich der schlimmste in Europa seit vielen Jahrzehnten“, sagte FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibanez.
Weiterhin herrscht große Angst, dass sich das Virus weltweit ausbreitet. Auch in Doha, wo am Wochenende das Auftaktturnier der Millionenserie Global Champions Tour startet, war das Virus schon aufgetaucht. Vier Pferde, zwei von dem deutschen Springreiter Sven Schlüsselburg, waren in Katar positiv auf das Virus getestet worden. Mittlerweile aber sind beide Pferde des Springreiters aus Ilsfeld bei Heilbronn wieder negativ. (sid)