Nürburg.. Im Hin und Her um den Großen Preis von Deutschland ist Formel-1-Chef Bernie Ecclestone offenbar um einen Ausgleich bemüht. In einem Medienbericht kündigt der Brite jetzt an, er wolle Hockenheim- und Nürburgring nicht gegeneinander ausspielen und versprach, Absprachen würden eingehalten.

Der Automobilzulieferer Capricorn GmbH als neuer Eigentürmer des Nürburgrings legt ein hohes Tempo vor. Der Streit, ob die Formel 1 nun von 2015 an auf dem Nürburgring fährt oder bis 2018 im Wechsel mit dem Hockenheimring stattfindet, ist noch ungeklärt, da verkündete das Unternehmen aus Düsseldorf am Donnerstag im Vorfeld des am Wochenende stattfindenden 24-Runden-Rennens mit der Rückkehr der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) den nächsten Coup.

"Für die WTCC wird der Lauf auf der Nordschleife ganz sicher der Höhepunkt der Saison", sagte Francois Riebeiro vom WTCC-Vermarkter Eurosport Events. Geplant ist laut einer Presseerklärung, dass 2015 der Lauf zur Tourenwagen-WM in das Programm des 24-Stunden-Rennens eingebunden werden soll.

"Wir respektieren den Vertrag mit Hockenheim"

Auch Formel-1-Chef Bernie Ecclestone meldete sich im Hick-Hack um den Großen Preis von Deutschland erneut zu Wort. Der Brite ist offenbar um einen Ausgleich bemüht. In der "Rhein-Zeitung" (Freitag-Ausgabe) kündigte er an: "Wir respektieren den Vertrag mit Hockenheim." Damit würden auf dem nordbadischen Hockenheimring wie geplant 2016 und 2018 der Große Preis von Deutschland gestartet werden. "Wir halten die getroffenen Absprachen ein", meinte der Chefvermarkter der Königsklasse.

Dennoch strebt Ecclestone laut "Rein-Zeitung" eine langfristige Vereinbarung mit den neuen Besitzern des Nürburgrings in der Eifel an. "Ich hoffe, dass wir handelseinig werden", sagte er. Am Dienstag hatte die Capricorn Nürburgring GmbH mitgeteilt, man habe sich mit Ecclestone auf jährliche Rennen von 2015 an geeinigt.

Tourenwagen-WM und 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring

Vor dem Start des Langstrecken-Klassikers soll der WM-Lauf über 120 Kilometer auf der Nürburgring-Nordschleife stattfinden. Üblich sind in der WTCC zwei Rennen pro Veranstaltung über 60 Kilometer. Entsprechende Regelungen müssen noch erarbeitet und vom Automobil-Weltverband FIA genehmigt werden. Zuletzt gastierte die Tourenwagen-WM 1987 in der Eifel.

In diesem Jahr müssen die erwarteten 200.000 Zuschauer beim 42. Langstreckenrennen in der "Grünen Hölle" der Eifel noch ohne das WM-Prädikat auskommen. Schon seit Montag sichern sich die Fans auf den Campingplätzen rund um die mehr als 20 Kilometer lange Nordschleife die besten Plätze. 650 Rennfahrer aus der ganzen Welt stellen sich in 175 GT-Rennern und Tourenwagen dem "größten Automobilrennen der Welt", das am Samstag um 16.00 Uhr gestartet wird.

Zu den 17 Fahrern, die sich innerhalb von acht Tagen den Strapazen der beiden Langstreckenklassiker in Le Mans und am Nürburgring aussetzen, gehören Le-Mans-Gewinner Marcel Fässler (Schweiz/Audi) und der frühere Formel-1-Pilot Nick Heidfeld (Mönchengladbach/Nissan GT-R). Zu den Favoriten zählen die DTM-Piloten Marco Wittmann (Fürth), Maxime Martin (Belgien), Nico Müller (Schweiz) und Martin Tomczyk (Rosenheim). Rekordsieger BMW (19 Gesamtsiege) gehört ebenso wie Audi, Porsche und Titelverteidiger Mercedes-Benz zu den Siegern der vergangenen vier Jahre.

Das 24-Stunden-Rennen sei "eine der wichtigsten Veranstaltungen mit einem sehr hohen Zuschauerzuspruch" und soll in Zukunft wie das Deutsche Tourenwagen Masters und der Truck-Grand-Prix fest im Terminkalender bleiben, versicherte Carsten Schumacher, einer von drei Geschäftsführern der Capricorn Nürburgring GmbH. "Alle Verträge mit den Veranstaltern und deren Events, die in diesem Jahr stattgefunden haben oder noch stattfinden werden, sollen verlängert werden", sagte Schumacher. (dpa)