Gelsenkirchen.. Reinold Weinberger ist Herz, Seele und „Mädchen für alles“ der Anlage am Bulmker Park.

Reinold Weinberger sitzt zusammen mit ein paar Vereinskollegen unter einem Sonnenschirm. Sie trinken, reden, lachen. Als ein junges Pärchen zum Eingang kommt, zieht Weinberger noch einmal genüsslich an seiner Zigarette und geht zu ihnen. Durch ein Fenster in dem kleinen Kassenhäuschen reicht er Schläger und Bälle. Seine Unterarme sind tätowiert. Doch trotz harter Schale ist der 64-Jährige die Seele der Minigolf-Anlage am Bulmker Park.

Herr Weinberger, Ihr Leben spielt auf der Minigolf-Bahn. Wie kam es dazu?

Reinold Weinberger: Ich konnte mit Minigolf früher nicht viel anfangen. Meine Eltern haben aber gespielt und meinem Onkel gehörte diese Anlage. Als er krank wurde, habe ich ihm geholfen. Irgendwie bin ich dann hängen geblieben und habe sie 2006 übernommen.

Was sind Ihre Aufgaben?

Weinberger: Alles.

Heißt?

Weinberger: Baum- und Bahnpflege, Kasse, Reparaturen. Das ist hier alles wie mein Garten.

Wer kommt alles in Ihren Garten?

Weinberger: Ach, jeder. Vom Doktor über Rechtsanwälte bis zur Oma mit Enkelin. Minigolf macht jedem Spaß.

Dann läuft das Geschäft gut?

Weinberger: Nicht mehr so wie früher. Minigolf hat es heute schwer – gerade hier. Die Leute haben nicht mehr so viel Geld und überlegen sich, wofür sie es ausgeben. Ich bin froh, dass meine Frau noch einen anderen Job hat. Der Pfingststurm 2014 zum Beispiel war eine absolute Katastrophe für uns.

Warum?

Weinberger: Der Park war zerstört, überall lagen Bäume auf der Bahn. Ohne die Hilfe von Vereinskollegen hätte ich das nicht wieder hinbekommen.

So ist das im Ruhrgebiet?

Weinberger: Ja, dat is‘ Ruhrgebiet.