Die Absage des Marathons war ohne Alternative. Aber sie hätte viel früher erfolgen müssen. Ein Kommentar.

Die Einsicht kam spät. Zu spät. Erst 35 Stunden vor dem geplanten Start sagte Bürgermeister Michael Bloomberg den New York Marathon ab. Er hätte früher erkennen müssen, dass beispielsweise die hundert Generatoren, die am Start auf der Verrazano-Brücke für die Versorgung der 45 000 Läufer bereit standen, viel dringender in Staten Island gebraucht werden. Nur wenige Kilometer entfernt wurden dort noch am Freitag Leichen aus den Kellern geborgen.

Es gab keine Alternative zur Absage. Aber der Zorn der Läufer ist verständlich. Wer sich seinen Traum vom Start in New York erfüllen will, muss in der Regel ein Komplettpaket mit Flug, Hotel, Startgeld buchen. Da kommen schnell 2000 Euro zusammen. Längst ist der New York Marathon, der 1970 mit 130 Läufern gestartet wurde, zu einem Mega-Deal geworden, bei dem 340 Millionen Dollar umgesetzt werden. New York wollte Stärke zeigen und unbedingt den Lauf durchziehen. Aber diesmal mussten Sport und Business zweitrangig sein.