Barcelona. Der FC Barcelona legt nach. Nach der ersten deftigen Kritik an der Leistung von Wolfgang Stark beim Champions-League-Viertelfinalhinspiel zwischen Barcelona und Paris St. Germain beschweren sich die Katalanen nun in einem Brief an die Uefa über den deutschen Referee. Es geht ihnen ums Prinzip.
Der FC Barcelona hat seine Kritik an der Leistung des deutschen Schiedsrichters Wolfgang Stark im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bekräftigt und sogar dem Europäischen Fußball-Verband einen Brief geschrieben. Nach einer Direktoren-Sitzung des spanischen Liga-Spitzenreiters erklärte Sprecher Toni Freixa, dass "wir uns voll bewusst sind, dass auch Schiedsrichter Fehler machen können und wir fühlen uns nicht unfair behandelt. Aber was uns auf den Plan ruft ist, dass ein Schiedsrichter in einem hochrangigen Wettbewerb die Regeln nicht kennt."
Vorwurf an Stark: Partie nicht angehalten, als zwei Spieler verletzt am Boden lagen
Der Vorwurf sitzt. Freixa bezog sich konkret nicht auf das Abseitstor von Zlatan Ibrahimovic am Dienstag zum zwischenzeitigen 1:1-Ausgleich bei Paris St. Germain. Er nannte vielmehr die Szene, als Javier Mascherano and Jordi Alba nach einem Zusammenprall verletzt in der eigenen Hälfte lagen, Stark die Partie kurz vor Schluss aber nicht unterbrach. "Der Referee muss die Partie dann anhalten, das ist nicht passiert."
Man beurteile ein Grundprinzip, betonte Freixa. "Ein Schiedsrichter hat die Regeln zu kennen." Der argentinische Defensiv-Mittelfeldmann Mascherano hatte sich bei dem Zusammenprall einen Bänderriss im rechten Knie zugezogen. Er wird dem FC Barcelona voraussichtlich sechs Wochen fehlen.
Sergio Busquets: "Der Schiedsrichter war erst beruhigt, als PSG den Ausgleich erzielte."
Freixa erklärte aber auch, dass es um eine Serie von Ereignissen auf dem Platz gehe, bei denen es dem Referee nach ihrem objektiven Verständnis nicht gelungen sei, die Regeln des Spiels anzuwenden. Bereits unmittelbar nach dem 2:2 am Dienstagabend hatten auch Barcelona-Profis die Leistung von Stark scharf kritisiert.
"Es ist unfassbar, dass der Referee beim Treffer zum 1:1 die Abseitsposition von Ibra (Zlatan Ibrahimovic) nicht sah", hatte Sergio Busquets gesagt: "Der Schiedsrichter war erst beruhigt, als PSG den Ausgleich erzielte." Allerdings hatte auch PSG-Trainer Carlo Ancelotti den Foulelfmeter - zu Unrecht - moniert, den Xavi zu Barças 2:1-Führung (89.) genutzt hatte. "Das Tor war ein Geschenk des Schiedsrichters", hatte er gesagt. (dpa)