Essen. Michael Groll von der Sporthochschule Köln und Bernd Giezek von der International School of Management in Frankfurt haben es ausgerechnet: Das erwartet uns bei der Europameisterschaft.
Um zu dieser Erkenntnis zu kommen lieferte Giezek lieferte zunächst den statistischen Rahmen, auf den Groll mit „geringem fußballerischem Sachverstand“ – wie er es bescheiden nennt – aufbaute.
So errechnete Giezek für jede Nationalelf bei der WM einen Wert, der über die weiteren Chancen bei seiner Turnier-Simulation entscheiden musste. Dieser setzt sich aus dem Marktwert der Spieler, dem Koeffizienten in der Uefa-Rangliste und den aktuellen Wettquoten zusammen. So entwickelte sich ein Ranking, vom Außenseiter bis zum Titelkandidaten.
Die Spiele liefen wie vor dem geistigen Auge ab
Doch bevor der Fußball sich in Mathematik auflöste, kam Groll ins Spiel. Er beobachtet seit Jahrzehnten die Ausgänge bei großen Turnieren und erweiterte den Datensatz um seine Erfahrungswerte. Ins Spiel kamen Gastgeberbonus, Einwirkungen aus dem Umfeld und eine Variante, die im Fußball entscheidend sein kann: der Zufall. Der setzt sich nach Gelehrtenmeinung aus den Komponenten Tagesform und Glück (Schiedsrichter-Entscheidungen, Pfostenschüsse) zusammen.
"Wenn alles so kommt, wie wir es erwarten, können wir uns auf ein tolles Turnier freuen", sagt Groll. 85 Tore sollen fallen, acht mehr als bei der letzten EM. Nun müssen nur noch alle so spielen, wie es zwei kluge Köpfe errechnet haben.