London.. Uli Hoeneß steckt in einer Steueraffäre, die seinen Ruf schwer beschädigt hat. Nach dem Final-Sieg der Bayern gab es Streicheleinheiten seiner Bayern: Im Grosvenor Hotel zu London bat Karl-Heinz Rummenigge Uli Hoeneß zu sich auf die Bühne: „Wir sind Freunde. Wir stehen das gemeinsam durch.“
In diesem Stadion, das noch sehr viel teurer war als seine Allianz-Arena zu München, in diesem sehr edlen Wembley-Stadion von London, durfte Uli Hoeneß den Pokal der Champions League berühren. Die Spieler de FC Bayern sind auf ihn zu gekommen. Sie haben ihm den Pott nach dem Triumph im Finale über Borussia Dortmund in die Hände gedrückt.
Und Hoeneß schien nicht nur gerührt. Er schien verhalten, schüchtern fast nach der Trophäe zu greifen, die er so unbedingt wollte für diesen FC Bayern München, der sein ist wie die Arena, der sein ist wie alles bei diesem Klub.
Merkel gratuliert Hoeneß
Spieler stärkten Uli Hoeneß den Rücken
Sein Werk. Das Werk des jahrzehntelangen Managers, des Präsidenten. Es ist kein gefährdetes Werk. Im Gegenteil. Aber Uli Hoeneß selbst, er steckt in einer Steueraffäre, die seinen Ruf schwer beschädigt hat, die ihn möglicherweise aus dem Amt katapultieren wird.
„Die letzten Wochen waren nicht einfach“, hat er deshalb gesagt, und dass die Schweinsteigers und die Riberys und die Robbens ihm für die ganze Welt sichtbar den Rücken stärkten, er muss es wie eine Streicheleinheit empfunden haben.
Auf dem edlen Bankett im Grosvenor Hotel zu London hat ihn dann zu später Stunde auch noch Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge auf die Bühne gebeten. Und Rummenigge hat erklärt, vor aller Ohren, vor den Ohren all der Sieger: „Wir sind Freunde. Wir stehen das gemeinsam durch.“
Hoeneß aber hat wieder verhalten reagiert, schüchtern fast. Dass er, der Macher, der Werksmeister, der Schöpfer des großen FC Bayern, gestreichelt werden muss, es ist eben eine völlig neue Erfahrung für ihn.