Frankfurt/Main.. Deutschland-Bezwinger Japan steht nach einer Frauenfußball-Gala erstmals im WM-Finale. Vier Tage nach dem sensationellen Triumph gegen die DFB-Auswahl besiegte die Nadeshiko Schweden 3:1 (1:1) und trifft im WM-Finale am Sonntag auf die USA.

Zauberfußball und Traumtore: Deutschland-Bezwinger Japan steht nach einer Frauenfußball-Gala erstmals im WM-Finale, Schweden hat ausgetanzt. Vier Tage nach dem sensationellen Triumph gegen die DFB-Auswahl bezwangen die Nadeshiko den nächsten Titelfavoriten 3:1 (1:1) und treffen am Sonntag im WM-Finale in Frankfurt auf die USA, die sich ebenfalls 3:1 gegen Frankreich durchgesetzt hatte. Dagegen verpasste Schweden den zweiten WM-Finaleinzug nach 2003 und muss sich am Samstag in Sinsheim mit dem Spiel um Platz drei gegen die Französinnen begnügen.

Vor 45.434 Zuschauern im Frankfurter Finalstadion sorgte zunächst Josefine Öqvist nach einer tollen Einzelleistung für die frühe Führung der Schwedinnen (10.). Nur neun Minuten später erzielte Japans Angreiferin Nahomi Kawasumi den Ausgleich, ehe Homare Sawa mit ihrem vierten Turniertreffer zum 2:1 in der 60. Minute den Weltranglistenvierten auf die Siegerstraße brachte. Das 3:1 (64.) schoss Kawasumi mit einem sehenswerten 35-Meter-Heber.

Die Schwedinnen hatten bereits vor Spielbeginn einen bitteren personellen Rückschlag hinnehmen müssen. Kapitänin Caroline Seger stand zwar auf dem Spielberichtsbogen in der Startformation, musste nach dem Warmlaufen aber verletzungsbedingt passen. Für Seger rückte Marie Hammerström in die erste Elf.

Öqvist schoss Schweden in Führung

Doch der WM-Zweite von 2003 begann unter den Augen von DFB-Boss Theo Zwanziger und Bundestrainerin Silvia Neid dennoch zunächst gut organisiert und ging nach zehn Minuten nicht unverdient in Führung. Nach einem kapitalen Fehlpass von Sawa, die gegen Deutschland das entscheidende Tor eingeleitet hatte, schnappte sich die schnelle Öqvist 35 Meter vor dem Gehäuse der Asiatinnen den Ball und erzielte mit einem strammen Linksschuss das 1:0.

Davon wiederum ließen sich die spielstarken Japanerinnen, die am vergangenen Samstag in Wolfsburg die DFB-Auswahl sensationell aus dem Turnier geworfen hatten, nicht aus dem Rhythmus bringen. Sawa wollte ihren Fehler schnell wieder gut machen, und auch die übrigen Japanerinnen beeindruckten wie schon gegen Deutschland vor allem fußballerisch. So gelang Kawasumi der Ausgleichstreffer nach einer herrlichen Flanke von Aya Miyama.

Von Schelin war nichts zu sehen

Anschließend spielte fast nur noch der Olympia-Vierte. In der 28. Minute hatte erneut Kawasumi die Chance zum 2:1, doch Schwedens Keeperin Hedvig Lindahl parierte sicher. In der 34. Minute lenkte Lindahl zudem einen Freistoß von Miyama gerade noch zur Ecke. Von den Schwedinnen war bis zur Pause indes kaum noch was zu sehen, vor allem Starstürmerin Lotta Schelin konnte sich kaum in Szene setzen.

Auch nach dem Seitenwechsel hatte gleich wieder die japanische Elf die erste Großchance. Shinobu Ohno zog aus rund 20 Metern ab, doch der Ball landete an der Latte (46.). Anschließend drehten die Japanerinnen richtig auf und begeisterten das Publikum mit tollem Kombinationsfußball. Die Tore von Sawa und Kawasumi waren die logische Konsequenz.

Beste Spielerinnen bei Japan waren Doppeltorschützin Kawasumi und Ohno. Bei Schweden überzeugten nur Öqvist und Linda Forsberg. (sid)